Freitag, 4. November 2016
Masca - oder: Kris entdeckt seine Liebe zum Wandern
Der Blick von unserer Terrasse ließ heute morgen erkennen: das Wetter wird schlechter. Es waren selbst bei uns im Süden vereinzelt Wolken zu sehen, der Teide war schon früh von Wolken umgeben. Aber es waren trotzdem noch 22 Grad, so dass wir uns für die Wanderung durch die Masca-Schlucht entschieden haben.

Nach einem weiteren Frühstück auf unserer Terrasse sind wir dann auf die Autobahn gefahren, ab Richtung Südwesten nach Los Gigantes. Hier am Hafen konnten wir dann sowohl die Tickets für das Wasser-Taxi zurück hierher erwerben, als auch einen Taxifahrer gewinnen uns nach Masca zu fahren.

Die Fahrt nach Masca war erneut spektakulär. Es geht durch das gewaltige Teno-Gebirge in das kleine und beschauliche Bergdorf Masca. Da sich die Schönheit der Natur hier und der spektakuläre Wanderweg mittlerweile herumgesprochen haben, ist Masca leider nicht mehr ganz so ruhig und besonnen wie es mal war.

Der Taxifahrer sprach zwar kein Deutsch, dafür aber gutes Englisch. Ein Blick auf seinen Tacho hat gezeigt, dass sein Taxi (ein Skoda Oktavia) schon weit über 800.000 Kilometer gefahren war. Wir sind über diese enorme Zahl dann ins Gespräch gekommen. Der Vater unseres netten Taxifahrers war 27 Jahre lang ebenfalls Taxifahrer und hat in dieser Zeit mit seinem einzigen Auto (wohl bemerkt ein Mercedes) knapp 1,5 Mio Kilometer zurückgelegt. Somit war der Sohn mit seinen 850.000 km noch deutlich hinterher.

Anne war sehr froh, dass die lustigen Gespräche im Taxi von der Strecke etwas abgelenkt haben. Die Route ist zwar kurz, hat es aber an Steigungen und Kurven nur so in sich.



In Masca angekommen haben wir erstmal einen Cappuccino und jeder ein Stück Kuchen verdrückt. Die Ruhe vor dem Sturm, denn Kris war weiterhin kein Freund von Wanderungen oder Spaziergängen. Also müssen wir ihn mit genug Zucker und Kaffee bei Laune halten, was uns hier ganz gut geglückt ist.



Gestärkt und munter ging es dann los zum Einstieg in die Masca Schlucht. Da es zwar warm und schwül war, aber einige Wolken die Sonne verdeckt haben, war es der perfekte Tag für unsere Wanderung. Der Weg ist zwar nur knapp 5 km lang, gilt aber als schwierig. Sebastian und Anne haben ihn 2014 noch in einer geführten Gruppe gemacht, aber auch hier war der Respekt vor der Antstrengung noch im Vordergrund.

Über Steine, Felsen und Wasserläufe ging es dann die Schlucht entlang bis zum Meer.







Die teilweise bis zu 600 m hohen Felsen ragten links und rechts vom Weg empor. Die Lava hat interessante Felsformationen hervorgebracht. Teilweise sah es aus, als würde versteinertes Wasser entlang rinnen.







Die berühmteste Felsformation ist der sogenannte Elefant, an dem wir fast in unserem Übereifer vorbeigestürmt wären



Pausen gab es nur für Fotosessions. Hier haben die Jungs mit Nahaufnahmen herumexperimentiert.



Aber auch die Vegetation der Schlucht kam nicht zu kurz. Da hier immer eine gute Brise Meerluft entlangströmt, wächst in der Schlucht jede Menge Grünzeug, was zwischen den dunklen Felsen schöne Kontraste gegeben hat.



Wir waren in knapp 2,5 h unten angekommen. Der Weg hat es wirklich in sich. Man klettert über viele Felsen, teilweise ist es sehr rutschig, man muss über Bachläufe hüpfen, es geht steile lange Felsbrocken hinauf oder hinab, an Wänden mittels Seilen entlang und immer wieder hoch und runter. Die volle Konzentration ist bei diesem Weg von Nöten, aber wir haben es mehr oder weniger gut gemeistert. Sebi ist mal kurz in einem Stein stecken geblieben und hat sich das Knie aufgeschlagen, aber bis auf etwas Blut ist alles halb so schlimm.

Am Ende der Schlucht wird man dann vom Meer empfangen. Unser Wassertaxi konnten wir etwas vorverlegen, so dass wir nur noch knapp 30 min auf das nächste Boot warten mussten. Die Zeit haben wir genutzt, um uns etwas im Meer abzukühlen.





Sogar Kris ist nach kurzem Zögern mit ins Wasser gesprungen und hat die Abkühlung sichtlich genossen. Man kann in der Bucht von einem Plateau springen, welches extra zum Anlegen für die Boote gebaut wurde. Hier gibt es dann auch eine Leiter, an der man wieder ans Land klettern kann. Somit sind wir drei abwechselnd vom Plateau ins Wasser gehüpft und hatten richtig Spaß.

Nach der halben Stunde Abkühlung kam dann unser Boot. Auf der kurzen und sehr windigen Bootsfahrt haben wir noch einmal ein paar schöne Blicke auf die atemberaubende Steilküste von Los Gigantes werfen können





Im Hafen von Los Gigantes angekommen, war es dann doch schon 16 Uhr. Der Hunger hat uns nach dieser Anstrengung geplagt, so dass wir im Hafen in einer Pizzeria erstmal eine längere Pause gemacht haben.



Da es noch zu früh war, um nach Hause zu fahren, aber auch zu spät, um noch eine größere Tour zu starten, sind wir spontan doch nochmal mit dem eigenen Auto die Masca-Straße gefahren. An Masca vorbei kommt man dann wieder nach Garachico und von dort auf die Autobahn nach Hause. Da die Jungs von der Straße nach Masca so begeistert waren, haben sie jeder die halbe Strecke selbst noch einmal fahren dürfen. Anne saß eher etwas ängstlich auf dem Beifahrersitz, hat die Strapazen aber überlebt.

Auf halber Strecke gab es noch einmal einen Cappuccino zum Aufwärmen. Die Wolken zogen immer weiter ins Teno Gebirge, was mystische Bilder ergeben hat. Leider hat das aber auch einen spektakulären Sonnenuntergang verhindert, war aber dennoch schön anzusehen.







In Garachico angekommen, war die Sonne dann doch schon wieder gänzlich untergegangen. Wir haben somit erneut nicht wirklich was von Garachico gesehen. Die Kirche Santa Ana war noch offen, hier ist uns ein kurzer Blick ins Kircheninnere gelungen. Ansonsten war es zu dunkel um wirklich viel von der schönen Altstadt zu sehen.



Die Rückfahrt über die Autobahn haben wir für ein Resumée unseres bald endenen Urlaubs genutzt. Erstaunlich war zu hören, dass das Highlight von Kris bisher die heutige Wanderung durch die Schlucht war. Bisher war schon beim Erwähnen des Wortes "Wandern" ein deutliches Absinken seines Spannungspegels zu sehen. Aber wenn die Strecke spannend genug ist, scheint es also sogar Kris zu gefallen, ein bisschen durch die Natur zu laufen. Uns hat es gefreut.

Es zieht aktuell ein Unwetter Richtung Teneriffa, so dass für Morgen kein gutes Wetter vorhergesagt ist. Wir hoffen dennoch auf nochmal etwas Sonne. Eventuell wollen wir noch ins Palmetum, aber eigentlich würden wir auch gern noch einen letzten Tag in der Sonne am Strand verbringen, bevor es zu dem mittlerweile nur noch 2 Grad kalten Berlin zurück geht. Also Daumen drücken, dass es das Wetter morgen noch einmal gut mit uns meint.



Donnerstag, 3. November 2016
200 Meter zu wenig
Heute haben wir zunächst den Tag ruhig angehen lassen. Nach dem Frühstück ging es in La Tejita an den Strand. Es war schon früh um kurz nach 9 wieder schöne 28 Grad. In La Tejita weht aber immer noch angenehmer aber kräftiger Wind, so dass man nicht merkt, wie man langsam in der Sonne brutzelt.



Der Wind hat richtig schöne Wellen gemacht, so dass wir richtig lange im Wasser waren und auf den Wellen geschwommen sind.



Danach sind wir noch ein weiteres Stündchen am Strand gelegen und haben uns gesonnt. Der Hunger hat uns mittags dann aber in ein kleines Café getrieben, so es für uns jeweils ein Sandwich und etwas zum Wachwerden gegeben hat.



Wir haben aus der gestrigen Lektion gelernt und haben dann gleich früh Tickets für die Seilbahn um 14:30 Uhr gekauft gehabt. Irgendwie hatten wir am Strand dann aber so getrödelt, dass es immer später wurde. Mit ziemlich viel Vollgas ging es dann in knapp 1 h hoch auf den Teide zur Seilbahn. Wir waren zwar nicht wirklich pünktlich da, wurden dann aber netterweise doch durchgelassen.



Mit unserer Sondergenehmigung für die Gipfelbesteigung ging es dann ab zu den Parkrangern, die diese letzten 200 m des Gipfels nahezu mit ihrem Leben beschützen. Wir haben erklärt, dass wir am Montag den Termin nicht wahrnehmen konnten, da die Gondel aufgrund des stürmischen Wetters nicht fuhr. Der Ranger hat uns dann ziemlich bestimmt klar gemacht, dass wir deshalb trotzdem nicht heute auf den Gipfel dürften. Wir haben es mit allen Mitteln der Argumentation versucht, ihn dennoch davon zu überzeugen, dass er uns doch bitte hochlassen möchte. Leider war dies nicht von Erfolg gekrönt, er hatte kein Erbarmen. Er hatte leider auch keine nachvollziehbare Erklärung für uns, er hat uns einfach ignoriert. Wir durften also leider nicht auf den Gipfel, was unsere Stimmung etwas getrübt hat.

Ziemlich frustriert haben wir dann die beiden anderen kleinen Wege auf der Bergstation der Seilbahn genommen und ein paar schöne Fotos bekommen.







Hier lag sogar noch etwas Schnee.







Da man aber nur maximal 1 h auf dem Berg verbringen darf, ging es dann immernoch traurig wieder runter.



Nun war es mittlerweile schon 17 Uhr. Wir wollten ursprünglich noch den einen längeren Wanderweg #13 am Fuße des Teide machen, der benötigt aber 2,5 h. Also sind wir noch auf einen anderen kleinen Berg geklettert und haben den Blick über die Wolken und auf den Teide genossen.









Langsam ging dann die Sonne im Tal unter. Wir hatten ein paar schöne Blicke auf die Nachbarinsel La Gomera und auf die am Horizont untergehende Sonne.





In etwas gemäßigterem Tempo ging es die steilen Serpentinen dann wieder runter. Es wurde langsam immer dunkler und ein paar Wolken und Nebel kamen uns auf knapp 1.500 m entgegen.



Mit viel Hunger im Gepäck sind wir gegen 19:30 dann in El Médano angekommen und haben hier erneut im Vetusta Tapas gegesssen.



Hier sind wir dann leicht versackt, so dass wir erst gegen 23 Uhr zurück ins Apartment gekommen sind. Jetzt geht es auch gleich ins Bett.

Morgen soll das Wetter etwas schlechter werden. Es zieht sich mit Wolken zu und wird dann nur knapp 24 Grad. Wir werden vielleicht unsere Wanderung durch Masca machen, mal sehen ob uns morgen danach ist.

Gute Nacht nach Deutschland. Ich hoffe, wir können etwas von der Sonne und Wärme zu euch schicken.



Mittwoch, 2. November 2016
Plan B - Plan C - Plan D - oder doch Plan F?
Heute sollte es nun endlich der Tag der Tage werden - der Aufstieg auf den Gipfel des Teide. Die Nacht war etwas länger als gestern, so dass wir erst 10 Uhr gestartet sind. Aber dsa Wetter sah erneut vielversprechend aus, wir haben beim Frühstück auch im Internet geschaut, dass die Seilbahn heute wirklich fährt. Was kann da schon schief gehen?

Der Weg auf den Teide war (erneut) sehr schön.





Klare Sicht auf den Teide und ab und zu mal eine Seilbahn haben uns Hoffnung gemacht, dass es ein schöner Tag auf dem Gipfel des Teide werden sollte. Wir haben sogar schnell einen Parkplatz am Fuße der Seilbahn gefunden.

Oben angekommen holte uns die Realität ein. Wir standen ewig in der Schlange für die Tickets. Laut Internetseite des Teide hat man auf ein neues System umgestellt, dass man nicht mehr so ewig auf die 2 Gondeln warten müsse. Das System verspricht 'keine Wartezeiten'. Das Warten in der Schlange der Leute ohne Ticket hat uns aber gezeigt, dass man wohl auf das Ticket doch noch sehr lange warten muss. Die Schlange an der Gondel war jedoch überschaubar, so dass wir weiterhin viel Hoffnung hatten, dass wir schnell oben sein würden.

Nach gut 30 Min in der Schlange haben wir online gesehen, dass man zwar Tickets auch online kaufen kann, aber erst für in gut 2 h. Das war uns zu lang. Also haben wir brav in der Schlange gewartet und nach über 1 h waren wir dann endlich dran. Vorn erfuhren wir dann, dass man zwar ein Ticket kaufen kann, aber das dann erst in 2 h gültig wird. So werden Wartezeiten in 10-Minuten-Slots vergeben, aber man wartet dann eben 2 h auf seinen Slot. Das hätte konkret bedeutet, dass wir den halben Tag für diese Gondel aufgeben hätten müssen. Wir haben das Unterfangen "Besteigung des Teide" somit erneut auf einen anderen Tag verschoben und werden dann die Tickets online vorher kaufen. Unsere Ausnahmegenehmigung für die Besteigung (hier dürfen nur vorher angemeldete Leute zu bestimmten Zeiten hoch) war eh schon abgelaufen, wir müssen dann beim nächsten Versuch etwas Überredungskünste anwenden, um doch hoch zu dürfen (Daumen drücken!).

Plan B musste her. Wandern wollten wir so spontan nicht mehr, also haben wir den dritten Panorama-Weg runter ins Orotava-Tal genommen. Hier waren wir bisher noch nicht.

Das Orotava-Tal liegt im Nordwesten der Insel und ist somit eher auf der feuchteren Seite mit wesentlich mehr Regen. Somit änderte sich die Vegetation mehr und mehr und auch die Wolken wurden mehr.



Wir haben immer mal eine kleine Pause auf dem Weg nach unten gemacht und ein paar schöne Ecken gesehen.



Der Plan B war nun, statt Teide dann Orotava anzusehen und den Westen bzw. Nordwesten der Insel zu erkunden. Als Belohnung wollten wir im San Diego essen gehen. Hier waren Sebi und Anne in 2014 öfter und hatten das hervorragende Essen gut in Erinnerung.

Doch zunächst, vor dem Mittag, sollte es durch Orotava gehen. Hier gibt es eine sehr schöne Altstadt in den Hängen über dem Meer.

Wir parkten gleich neben der Kirche "Conception", die wir uns dann auch erstmal angesehen haben.







Beim nachfolgenden Spaziergang durch Orotava haben wir viele der typischen spanischen Balkone und wunderschön gestalteten Innenhöfe gesehen.









Ein kurzer Abzweig führte uns über den beeindruckenden Friedhof von Orotava. Hier war aber gerade die halbe Stadt versammelt, anscheinend zu Ehren von Allerheiligen.


Weiter durch die geschmückte Altstadt haben wir den Blick über die Dächer auf das Meer genossen. Die Häuser hier sind größtenteils sehr gepflegt und viele prachtvolle Bäume schmücken die Straßen.









Der Reiseführer hat empfohlen, einen der beiden Parkanlagen zu besichtigen. Wir sind spontan durch beide gelaufen. Das satte Grün und die schönen Pflanzen haben uns gefallen. Es ist krass zu sehen, wie die zu Hause heimischen Zimmerpflanzen hier sprießen wie Unkraut.







So langsam wurde es immer später, wir hatten es nun schon fast 15 Uhr. Also sind wir schnell zum Restaurant San Diego gefahren. Wir waren überrascht, wie viele Menschen hier vor dem Lokal geparkt hatten. Drinnen dann die Ernüchterung. Man bat uns in einem Raum voller Menschen mit diesen zu warten, bis die nächsten Tische frei werden. Das Lokal war völlig überfüllt. Allerheiligen geht man in Spanien anscheinend ausgiebig Essen, wir hatten somit Pech.

Es hieß also erneut improvisieren. Der Hunger hat uns langsam aufs Gemüt geschlagen. Somit schnell weiter nach Puerto de la Cruz. Hier haben wir dann ein Lokal gefunden, was zwar überteuert war, aber trotzdem sehr gut.



Gut gestärkt ging es dann weiter in den Botanischen Garten von Puerto de la Cruz. Hier haben die Jungs sich mit ihren Kameras ans Knipsen der verschiedenen wunderschönen Pflanzen gemacht und wir sind gemütlich durch diese kleine Oase geschlendert.







Ein paar Nahaufnahmen gibt es auch für euch.













Da der Park um 18 Uhr schließt, es aber vom Wetter her noch sehr angenehm war, haben wir beschlossen, an der Westküste runter bis zurück in den Süden zu unserem Apartment zu fahren.

Die Wolken von oben zogen immer weiter runter, was schöne Bilder ergeben hat.



Ein Highlight der Fahrt war die plötzlich vor uns aufgetauchte Ziegenherde.



Langsam ging die Sonne unter und tauchte den Himmel in ein schönes rosa.





Spontan hielten wir noch in Icod de los Vinos und Garachico. Die Sonne ging dann in Garachico unter und tauchte den Hafen und die Altstadt in wunderschöne Farben.





Im Dunkeln fuhren wir dann noch ein paar Serpentinen rüber über das Teno Gebirge, wohlbemerkt im völligen Dunkeln. Außer den Lampen der Autos gab es hier keine Beleuchtung. Aber auch das hat Sebi gut gemeistert.

Um 20 Uhr zu Hause angekommen haben wir dann aufgrund des späten Mittags das Abendbrot ausfallen lassen. Der Tag war also etwas chaotisch und sämtliche Planungen gingen schief, aber wir haben trotzdem viel erlebt und Spaß gehabt. Anne war dann noch kurz im Pool ein paar Bahnen schwimmen, aber jetzt geht es dann bald ins Bett.

Morgen wollen wir dann früh erstmal am Strand relaxen, das haben wir die letzten Tage gar nicht geschafft. Dann am Mittag schauen wir mal nach dem Wetter und versuchen es vielleicht erneut mit dem Teide. Aber auch sonst gibt es noch genügend Pläne (C, D, E und F) und irgendwas werden wir schon machen morgen.



Dienstag, 1. November 2016
Einmal Norden und zurück
Um 7:30 Uhr war die Nacht schon wieder vorbei. Die viele Bewegung an der frischen Luft lässt uns früh ins Bett gehen und somit auch wieder früh wach werden. Sicher trägt aber auch die Wärme dazu bei, dass wir nicht so richtig lange schlafen können.

Der Morgen versprach erneut viel Sonne und einen blauen Himmel. Gegen 9:30 Uhr waren wir, gestärkt von einem schönen Frühstück auf der Terrasse, wieder im Auto und auf dem Weg. Heute sollte es auf den Teide gehen, so dass wir die Kleidung im Zwiebelprinzip gewählt hatten. Morgens war es hier unten im Süden schon wieder richtig warm, aber bekanntlich kann es auf über 3.000 Metern auch ziemlich frisch werden.

Voller Vorfreude auf den Gipfel fuhren wir also wieder los. Zunächst ging es wieder Richtung Vilaflor. Es gibt nur eine handvoll Straßen auf Teneriffa, die auf den Gipfel oder zumindest in den Parque Nacional del Teide führen. Somit war es die gleiche Strecke wie gestern. Auch heute hat es das Wetter gut mit uns gemeint und schnell war die Grenze der kleinen Quellwolken überschritten:





Unser diesjähriges Auto hat uns bisher gute Dienste geleistet, auch in den zielich steilen und kurvigen Straßen Teneriffas. Heute ging es dann hinter Vilaflor weiter in Richtung Teide.



Die Region um den Teide war auch dieses Jahr wieder spektakulär. Die zerklüfteten Felsen und schwarzen Hügel sind einfach spektakulär.



Der Teide war dank des blauen Himmels gänzlich ohne Wolken, so dass wir uns richtig auf den Aufstieg auf diesen Gipfel gefreut haben. Aber da unsere Ausnahmegenehmigung für die Gipfel-Erklimmung erst in der Zeit von 13-15 Uhr gültig war, haben wir vorher am Fuße des Teide eine 2 Stündige Wanderung um die Los Roques geplant.



Diese durch Lava geformten Felsen tragen die verschiedensten Farben und befinden sich mitten im erkalteten Lava-Feld rund um den Teide.





Zum Glück waren einige der Felsen immer mal wieder hoch genug, um uns in der sengenden Hitze etwas Schatten zu spenden. Das fiese war, dass der teilweise stark wehende Wind zwischen den Felsen suggeriert hat, dass es eigentlich gar nicht so warm ist.



Aber man darf nicht vergessen, dass wir uns auf über 2.000 Metern befanden. Ohne viel verraten zu wollen: Wir drei haben uns alle einen ziemlichen Sonnenbrand zugezogen.

Aber weiter im Geschehen. Es ging teilweise steil hoch und runter, aber wir haben uns gut geschlagen. Der Ausblick auf die Berge hat die Kurzatmigkeit aufgrund unserer Unsportlichkeit und sicher auch aufgrund der Höhe entschädigt.



Es waren diesmal erstaunlich viele andere Wanderer auf diesem Weg unterwegs. Auch kamen uns eine Menge Menschen entgegen, die ganz offensichtlich nicht wussten, worauf sie sich da einlassen. Der Weg ist für Menschen mit Gebrechen nicht wirklich geeignet und somit staute es sich an einigen gefährlichen Stellen doch ganz schön.

Das Highlight dieses Wanderwegs ist ein Fels namens Roque de Garcia.



Hier haben wir eine größere Gruppe deutschsprachiger Menschen getroffen, die uns verraten haben, dass die Seilbahn auf den Teide heute wegen des starken Winds nicht geht und deshalb alle hier auf diesen Wanderwegen am Fuße des Teides unterwegs sind.

Wir konnten es gar nicht glauben. Der blaue Himmel ganz ohne Wolken hat unsere Wahrnehmung getrübt, wir haben den starken Wind gar nicht so richtig zur Kenntnis genommen.

Nach einer kleinen Stärkung in der Cafeteria am Parkplatz des Teide sind wir doch noch zur Talstation der Seilbahn gefahren und haben gefragt, was wir nun tun können. Wir hatten doch unsere Ausnahmegenehmigung für die Besteigung des Teide! Leider stellte sich heraus, dass auch wir Pech haben würden, am heutigen Tage ging keine Gondel auf den Gipfel des Teide.

Traurig ging es dann einfach weiter durch den Nationalpark des Teide.







In der Tat haben wir bei unserer weiteren Route über die Panorama-Straßen rund um den Teide dann immer mehr Wolken vom Norden her hochziehen sehen. Auch kühlte es hier über 2.000 Meter ab auf 16-17 Grad. Aber die hochziehenden Wolken haben ein paar schöne Bilder abgegeben.





Der Teide war zwar weiterhin von blauem Himmel umgeben, aber bei jedem Halt haben wir den starken Wind gespürt.







Die 50 km bis in den Norden nach La Laguna fährt man auf einer der schönsten Straßen Teneriffas. Wir haben immer mal wieder angehalten und die verschiedenen Ausblicke genossen.





Die lange Fahrt mit dem Auto nach der längeren Wanderung hat uns Müde gemacht. Wir haben in La Laguna spontan beschlossen, doch noch einmal eine Pause zu machen, durch den Ort zu schlendern und einen Kaffee zu trinken.

La Laguna hat eine schöne kleine Altstadt, die uns gut gefallen hat.







Den ersehnten Kaffee haben wir am Hauptplatz neben dem Kloster dann auch bekommen. Für Kris und Anne gab es Kuchen, Sebi hatte Lust auf einen Burger. Kaffee gab es aber für alle, das hat uns gut wach gemacht.



Im Anschluss hatten wir doch weiterhin Lust auf das Erkunden der Insel mit dem Auto. Es war ohnehin zu spät für einen Nachmittag am Strand und da wir ganz im Norden waren, sind wir spontan den Rest der Panorama-Route durch das Anaga Gebirge gefahren.

Das Anaga Gebirge ist ein dschungelartiger Wald mit vielen Lorbeer-Bäumen und teilweise regenwaldartigen dichten Wäldern.



Die Straße war genauso kurvenreich wie schon um den Teide herum. Doch diesmal war statt karger Lava-Wüste ein dichter Wald um uns herum. Die Sonne musste einem mystischen Nebel weichen. Die Straßen waren wie in einem bilderbuchartigen Märchenwald:





Wir haben einige Aussichtspunkte mitgenommen. Dies nicht nur wegen der Aussicht, sondern vor allem auch weil Anne's Magen die Serpentinen schwer verarbeiten konnte.

An einem Aussichtspunkt haben wir einen der vielen herrenlosen Streuner gesehen, der da ganz flink über die Felder huschte.



Er machte einen guten Eindruck, aber die häufige Anzahl an Straßenhunden gibt einem trotzdem zu denken.

Weiter ging es durch den geisterhaften Wald. Einer der höchsten Aussichtspunkte auf der Strecke sind wir dann auch angefahren. Aber aufgrund des Nebels hielt sich die Aussicht in Grenzen.





Die letzten 30 Kilometer ging es dann hauptsächlich bergab, wenn auch weiterhin auf Serpentinen. Unten angekommen, war es dann auch schon kurz nach 18 Uhr und die Sonne verschwand langsam hinter den Bergen.



Wir haben noch schnell den Strand Las Teresitas angeschaut. Dieser ist vor allem einzigartig, weil er im Vergleich zu den restlichen Stränden auf Teneriffa aus feinem Sahara Sand besteht.



Die Sonne verschwand noch weiter und wir haben die Autopista No TF-1 zurück in den Süden genommen.



Nach einem kurzen Einkauf hier vor Ort haben wir dann was zu Essen im Apartment gekocht und draussen auf der Terrasse ein Risotto mit überbackenem Schweinefilet genossen. Das Glas Rotwein macht uns schon ganz schön müde, so dass wir sicher bald ins Bett gehen.



Für morgen haben wir keine konkreten Pläne. Der Sonnenbrand glüht etwas aber wir haben uns jetzt schön eingecremt. Wir hoffen, dass morgen früh wieder alles gut ist und wir den Vormittag vielleicht am Strand geniessen können. So richtig lang waren wir noch nicht am Strand, das darf nicht zu kurz kommen.

Dann erstmal gute Nacht nach Deutschland. Wir hoffen, wir können etwas Sonne zu euch schicken.



Sonntag, 30. Oktober 2016
Teneriffa - schon wieder
Hallo ihr Lieben,

es ist soweit, wir sind schon wieder auf Teneriffa. In 2014, als dieser Blog begann, waren Sebi & Anne das erste Mal auf Teneriffa. Und wie man lesen konnte, hat es uns sehr gut gefallen. In der Zwischenzeit sind wir in unserer Heimat Berlin Teil einer WG geworden - unser langjähriger Freund Kris hat sich dazugesellt und gleich mal mit Urlaub geplant. So begibt es sich, dass wir das erste Mal zu Dritt Urlaub machen.

Los ging es bereits gestern. Wir starteten im sehr kalten Berlin. Die Koffer waren schnell gepackt und auf in den Flieger - wieder einmal Easy Jet. Erneut haben wir die guten Sitzplätze gebucht und so halbwegs entspannt die 5 h im Flieger nach Teneriffa verbracht. Für Sebi & Anne war es nun das zweite Mal hierher, Kris fliegt zum ersten Mal auf die Kanaren.

Nach knapp 5 h sah man dann die Insel von oben.



Das Wetter sah super aus, der Pilot sagte stolze 28 Grad voraus. Die Landung war ohne Komplikationen und beim Verlassen des Flugzeugs waren die enormen Temperaturunterscheide gleich spürbar. Wir haben die Jacken und Pullover ausgezogen und sind schnell in den Flughafen verschwunden - hier gab es immerhin eine angehme Klimaanlage.

Unser Mietwagen musste in diesem Jahr etwas größer ausfallen. Fast wie zu Hause ist es ein Hyundai ix20 geworden. Mit 4 Türen und einem halbwegs großen Kofferraum haben wir alle reingepasst, inklusive Gepäck und sind zu unserem Apartment in La Tejita gefahren. Diejenigen unter euch, die schon den Blog aus 2014 gelesen haben wissen, dass wir hier schon beim letzten Mal waren. Diesmal wohnen wir in einem komplett neu gebauten Komplex mit schicken Wohnungen, einem Pool und einem Supermarkt sowie diverser Lokale und Shopping Möglichkeiten. Aber auch hier sind wir direkt am Meer, haben ein angenehm großes 3 Zimmer Apartment im Dachgeschoss und 2 Terrassen. Dank Klimaanlage lässt es sich hier wirklich gut aushalten. Eine Tiefgarage ist auch angenehm, so war das Auto heute morgen angenehm kühl.

Am Abend waren wir dann nur noch schnell etwas fürs Frühstück einkaufen und sind dann mit dem Auto ins benachbarte El Médano gefahren. Hier haben wir auch in 2014 öfter gegessen und wollten gleich wieder zu unserer Lieblings-Tapas-Bar das Vetusta. Hier gab es richtig leckere verschiedene Tapas und etwas Bier und Rotwein. Wir haben richtig schön den Sonnenuntergang genießen können, einige Fotos gemacht, Leute beobachtet und den Urlaub einklingen lassen.



Die Sonne ging am nächsten Morgen vor unseren Schlafzimmerfenstern auf und der Blick auf den Teide ließ auf einen sehr schönen Tag hoffen. Die Vorhersage hat auch erneut 28 Grad angekündigt.



Nach einer langen Nacht dank Zeitumstellung waren wir relativ früh wach. Wir haben schnell auf der Terrasse gefrühstückt und waren dann gegen 9 Uhr schon fertig und on the road. Auf dem Plan stand aufgrund des schönen Wetters ein kleiner Wanderweg, den wir schon beim letzten Mal genommen hatten: Paisaje Lunar.

Zunächst sind wir die Terpentinen hoch auf 1.400 m ins höchstgelegene Dörfchen Spaniens: Vilaflor. Da es Anne nach der Autofahrt etwas schummerig zu Mute war, haben wir geparkt und sind etwas spazieren gegangen.

Vilaflor ist eine schöne alte Kleinstadt mit mehrere Kirchen und einem hübsch angelegten Altstadtkern.



Die Jungs haben fleißig Bilder gemacht.



Vilaflor ist eine hübsche Kleinstadt mit einigen etwas älteren Gebäuden, die nicht mehr ganz so gut erhalten sind. Das tut ihrem Charme jedoch keinen Abbruch.



Nach einem schönen Cappuccino in der Sonne und einem kleinen Spaziergang durch Vilaflor ging es weiter. Ein kurzer Zwischenstop beim größten Pinienbaum Teneriffas - dem Pino Gordo - ging es dann weiter zum Paisaje Lunar.



Dieser Wanderweg führt durch verschiedene Vegetationen zu der mondähnlichen Landschaft auf knapp 1.600 m Höhe.



Anne war stets etwas flotter unterwegs, die Jungs eher im Schlendermodus. Kris ist nicht so ein großer Freund von Wandern, war aber von der Natur sehr angetan.



Wir haben dank des schönen Wetters dann auch schöne Bilder der mystischen Mondlandschaft machen können.



Nach der Wanderung von gut 2 h sind wir dann am frühen Nachmittag zurück zu El Médano gefahren. Hier haben wir am Hafen in einer anderen Tapas Bar erneut einiges probiert und vor allem etwas leckeren frischen Fisch gegessen. Dabei brannte uns die Sonne ins Gesicht. Die 28 Grad kamen uns deutlich wärmer vor, so dass wir schnell aufgegessen haben und beschlossen, gleich schnell ins Meer zu springen.



Also ab ins Apartment, umziehen, Handtücher einpacken und ab ans Meer. Das war auch angenehm erfrischend, trotz 24 Grad Wassertemperatur. Nach rund 1,5 h am Strand waren wir dann knülle und sind zurück ins Apartment. Wir haben schnell was zu Essen gekauft, da wir heute nicht nochmal raus wollten.



Von unserer Terrasse aus konnten wir dann noch einen wunderschönen Sonnenuntergang ansehen.



Soeben haben wir gegessen (Schweinemedaillons, Chorizo, Zucchini und Tomaten-Mozarella-Salat mit Guacamole) und nun genießen wir die Wärme und Ruhe bei einem schönen Glas Rotwein.

Gute Nacht wünschen wir. Morgen geht es dann wieder ganz nach oben auf den Teide, über 3.000 m warten auf uns. Es soll wieder sehr warm werden, der blaue Himmel wird auch vorhergesagt. Wir sind gespannt..



Dienstag, 11. November 2014
Home sweet home
Endlich zu Hause. Ein schöner und langer Urlaub ist zu Ende.

Heute morgen hat uns dann noch ein letztes Mal ein strahlend blauer Himmel geweckt und die Sonne hat noch einmal ihr bestes gegeben. Beim Packen und Einräumen haben sich auch die ersten 'Nachbarn' an den Sonnenstrahlen erfreut.





Unser Gastgeber Bernard hat uns noch schnell eine Waage geliehen, um den Koffer zu wiegen und dann ging es noch ein letztes Mal an den Strand.

Wir sind wieder ganz in den Süden zu unserer ersten Unterkunft gefahren und dort an den Strand von La Tejita.



Blauer Himmel, schwarz-brauner Sandstrand und gute Wellen haben uns noch 1,5 Stunden lang die Zeit vertrieben. Dann hieß es aber langsam zum Flughafen zurück. Zunächst noch den Mietwagen voll betankt und zurückgebracht. Unsere Statistik kann sich sehen lassen. Wir sind in den 14 Tagen über 1.700 km gefahren! Starke Leistung für so eine kleine Knutschkugel.

An der Mietwagenstation hat noch jemand gut die Sonne genossen und dem Trubel der Touristen entspannt zugeschaut.



Dann haben wir noch einmal die Sachen so sortiert, dass wir uns für das kalte Deutschland was Warmes anziehen können. Somit ging es dann ins Terminal und zum Schalter von EasyJet. Wie zu erwarten war, wurde es auch wieder etwas schwierig mit dieser Billig-Airline. Zunächst war der Koffer auf deren Waage 21 kg schwer, also 1 kg zuviel. Das ist aber keine Messtoleranz bei Easyjet, sondern sollte 30 € Strafe kosten. Da half auch alles diskutieren nicht. Also haben wir noch schnell was ausgepackt und ins Handgepäck gestopft, was ja keine Gewichtsbegrenzung hat. So durfte unser Koffer dann endlich reisen.

Nach einer kurzen Stärkung haben wir dann das Gate gesucht und wollten den Flieger besteigen. Die Stewardess vom Koffer-Check-In war leider auch hier für alles zuständig und konnte unsere Diskussionen wohl nicht mehr ertragen. Wir mussten dann auch unser Handgepäck soweit umpacken, damit die Trollys gut in die Vorgabe reinpassten. Also sind wir zum Schluss mit 3 Pullis in der Hand und 2 Jacken an zum Flieger gestapft. Aber wir waren nicht die einzigen genervten Passagiere, also was solls.

Übers Rollfeld hinweg haben wir dann noch einen letzten Blick auf den 'Roten Berg' erhascht. Vor gut 2 Stunden lagen wir hier noch schön in der Sonne, jetzt geht's mit diesem schönen Blick vor Augen in den Flieger.



Während des langen (5 h) Fluges konnten wir dann noch ein paar schöne Bilder aus dem Fenster knipsen.





Mit diesen letzten Bildern verabschieden wir uns aus diesem Blog. Ein schöner Urlaub ist vorbei und wir freuen uns, wenn dem interessierten Leser die Bilder aus Teneriffa und von unserem Urlaub gefallen haben. Wir haben sie gern geknipst und können uns dank dieses Tagebuchs auch jetzt noch an unseren Erlebnissen nachträglich erfreuen.

Fazit: Teneriffa ist auf jeden Fall eine Reise wert. Hier gibt es auf einer relativ kleinen Fläche gleich mehrere Klimazonen, die eine sehr abwechslungsreiche Vegetation hervorrufen. Das Wetter war zumindest jetzt im November sehr schön, im Norden mild, im Süden heiß. Essen kann man auch richtig gut, wenn man die Touristen-Buden meidet.

Wir werden besonders das Essen vermissen :).

Bis demnächst,

Anne und Sebi



Montag, 10. November 2014
Essen oder nicht essen, das ist hier die Frage!
Ein paar mal wurde man die Nacht doch wach, bedingt durch recht starken Regen, der auf die Blätter der Avocadobäume trommelte. Nichts desto trotz, schlief man sehr gut. Zwar fühlte man am Morgen die Bewegung vom Vortag, doch man konnte sich damit gut arrangieren, hat man doch für heute, einen Strandtag geplant.

Also raus aus der Kiste, den Kaffee gekocht und ein Frühstück aus Cornflakes und ein paar Früchten auf den Tisch gestellt. Dazu gemeinsam den Beitrag von Sid gelesen und wieder erstaunt und erfreut gewesen, wer sich hier alles bei uns zu Wort meldet.

Das Wetter klarte auf und ließ es zu, darüber abzuwägen, ob wir es im Norden oder Süden versuchen, der Sonne ein paar wärmende Strahlen abzugewinnen. Entgegen dem Risiko enttäuscht zu werden, beschlossen wir, in Richtung Süden zu fahren und den ersten sonnigen und warmen Strand zu besiedeln.

Sachen gepackt, den Kaffee genossen und rein in unsere Knutschkugel der Sonne entgegen. Vorbei an Puerto de la Cruz auf die TF5 wurde schnell klar, dass wir heute zum Glück nicht all zu weit fahren müssen um dauerhafte Sonne zu erreichen. Playa de las Eras sollte es wieder sein. Der dunkle teils Stein- teils Sandstrand war etwas voller als das letzte mal, aber trotzdem noch so leer, dass man nicht Handtuch an Handtuch nahe dem Nachbarn liegen musste.





Runter also die Klamotten und unsere bereits gut gebräunten Körper in die Sonne gelegt. Es war herrlich! Die geschützte Bucht bot einen milden Wind, der unsere aufgeheizten Körper kühlte und ein wesentlich ruhigeres Meer, als abseits der schützenden Steinbrocken, so dass auch Baden eine sichere Abkühlung, ohne Sog und Monsterwellen, bot.



Brutzelnd lagen wir also dort, mittlerweile 15 Uhr, der Magen in den Kniekehlen. Zumindest bei einer (männlichen) Person von uns beiden. Etwas grantig in seiner Stimmung, hatte er doch schon gestern Abend nur schmales essen und ein genauso schmales Frühstück. Die Verpflegung für unterwegs nicht opulenter. So wurde beschlossen, dass wir La Laguna noch einmal einen Besuch abstatten. Zum einen, um die bereits besuchte Kirche erneut zu besuchen, diesmal in der Hoffnung, nicht wieder in eine Beerdigung zu stolpern, zum andern, um den schlaffen Magen des Herrn (Sebi) zufrieden zu stellen mit Aussicht auf gute Laune.

Gegen 16 Uhr in La Laguna angekommen, steuerten wir erst den Feinkostmarkt an, der allerhand zu bieten hatte. Es war recht voll, untermalt mit Saxophonklängen. Wir stolperten also von Stand zu Stand um Nahrung in ausreichender Menge zu finden. Doch kleine Portionen, machen Mann nicht satt.



Man mochte sich temporär nicht so sehr, was allein bedingt dadurch war, dass man sich nicht so sehr verstand.
3 kleine Teigtaschen und ein Getränk später, spazierte man noch durch La Laguna, jedoch bei Niesel und einem recht strengen und frischen Wind. Wir in Kleidchen und Leinenhose, Anwohner in Jeans, Jacke und dickem Schal. Wintermode bei 18° auf Teneriffa.

Die Kirche, abgehakt. Schöne Gassen, abgehakt. Post gefunden, abgehakt, nur leider zu. Schönen Hinterhof gefunden, abgehakt.



Distanzierten Schrittes, haben wir das Auto angesteuert und sind wieder in Richtung Behausung gefahren. Man wollte sich erstmal das Salz von der Haut und den Sand vom Kopf spülen, bevor man sich wieder wohl fühlen konnte. Mittlerweile war es 18 Uhr, als die Strandnachbereitung abgeschlossen war. Kurz den morgigen Tag bequatscht und langsam Vorfreude entwickelt auf das Abendbrot. Es sollte wieder in unser örtliches Lieblingslokal gehen.

Unsere Vorspeisen waren heute zum einen gegrillte Pepperoni und zum andern gegrillter Pilz mit Knoblauch.



Nicht scharf, aber mit leichter Eigensäure, zusammen mit ein paar Spritzer Zitrone, waren diese geschmacklich an Paprika erinnernden Schoten wahnsinnig saftig und ein toller Einstieg.



Der Pilz (die Kappe war in unzubereitetem Zustand Handgroß) war auch sehr saftig, mit viel Knoblauch darüber angebraten. Passend zu unserem Ofenbrot mit Avocadocreme und Ajoli.

Dazu gab es für jeden ein Glas Rosé. Nicht zu süß, aber sehr erfrischend.



Anne hat als Hauptspeise Fisch bestellt, mit karamellisiertem Knoblauch und den typischen kleinen Kartoffeln, dazu rotes und grünes Mojo. Der Fisch (wir wissen leider nicht was es für einer war) ist geschmacklich nicht sehr intensiv gewesen, jedoch zusammen mit dem Knoblauch eine tolle Kombination. Die kleinen Kartoffeln haben eine leicht cremige Konsistenz gehabt und einen reinen, kräftigen Kartoffelgeschmack. Für Annes kleinen Magen, nach der Vorspeise nur leider etwas zu viel, so dass der Mann äußerst gern geholfen hat, beim genießen.



Sebis Hauptspeise war ein Schweinespieß mit einer Orangen-Honig-Marinade und dazu Pommes und kohlartiges Gemüse. Die Marinade mit dem tollen Fleisch war wirklich ein Traum. Das Fleisch saftig und zart, die Marinade hatte die honigähnliche Festigkeit mit feinen Orangenaromen.



Hinterher gab es als Dessert eine mousse au chocolat, welche eine recht cremige Konsistenz hatte, einen weichen Schokoladengeschmack und im Handumdrehen verköstigt war.



Darum gab es danach noch ein Dessert Nummer 2 und einen Dessertwein.

Das Dessert Nummer 2 ist so zu beschreiben, dass die oberste Schicht eine Art Marmelade ist, die mittlere Schicht eine an Joghurt erinnernde, feste Creme und die dritte Schicht eine Art Kekscreme. Sehr weich, etwas flüssig und leichte Noten von Nuss und Karamell. Eine sehr faszinierende Süßspeise, die mit all ihren 3 Komponenten zusammen, unglaublich lecker war.

Schweren Herzenz, mussten wir uns dann bei unserem Lieblingskellner verabschieden.



Küsschen links, Küsschen rechts und ein ehrlicher, freundlicher Händedruck und wir schleppten unsere mehr als gefüllten Körper die steile Straße wieder hinauf zu uns.

Satt ist man, besser gelaunt und gleich zusammen im Bett mit etwas Freude und Wehmut, weil morgen schon der Flieger zurück nach Deutschland geht.

Morgen wird also gepackt in der Hoffnung, dass alles in die Koffer passt und keine Gewichtsgrenzen gesprengt werden. Wenn das geschafft ist, fahren wir wieder zu unserem "alten" Strand nähe Medano, tanken dort nochmal 2 Stunden Sonne, bevor wir zum nahegelegenen Flughafen fahren, die Knutschkugel abgegeben und uns in den Flieger setzen.

Ob das aber alles auch wirklich so passiert, wird man morgen lesen, wenn wir von unserem Tag schreiben.



Samstag, 8. November 2014
Kontrastprogramm
Nach den vielen Menschen von gestern, haben wir uns heute für ein Kontrastprogramm entschieden. Heute wollten wir die nördliche Spitze von Teneriffa erkunden und uns im Anaga-Gebirge rumtreiben.

Nach einem kleinen Frühstück ging es auf nach Tacoronte und von da über die Küstenstraße zunächst nach Bajamar. Hier gab es aufgrund des weiterhin eher mäßigen Wetters im Norden dennoch ein spannendes Highlight. In Bajamar gibt es natürliche Schwimmbecken, die durch die Strömung und mittels Wellen mit Meerwasser gefüllt werden. Das klang zunächst erstmal so wie bereits in Garachico gesehen. Aber es war doch um einiges spektakulärer. Man hat wirklich große Swimmingpools direkt ins Meer gebaut und durch die Wellen, die an den Wänden der Pools brechen, gab es ein wirklich imposantes Spektakel.







In Bajamar haben wir dann auch am Meer noch einen schönen Kaffee getrunken und dann ging es weiter nach Punta de Hidalgo. Dies ist einer der nördlichsten Punkte Teneriffas, aber sonst nicht wirklich spektakulär.

Also ging es weiter über Tejina und Tegueste zunächst in den Mercedes-Wald und die gewundenen Straßen bis nach Las Carboneras. Von hier sollte ein 3 h Wanderweg durch das Anaga-Gebirge bis zu dem Höhlendorf Chinamada gehen. Die Fahrt dahin war bereits ganz interessant, vorbei an einem Straßenhund, dem wir was von den gekauften Hundeleckerlis gegeben haben, über wirklich steile Kurven und durch das grüne Anaga-Gebirge. Den Einstieg zum Wanderweg haben wir nicht gefunden, also sind wir den Weg rückwärts gewandert, denn den Finalpunkt haben wir durch Zufall gesehen.

Es ging zunächst eine wenig befahrene Straße über 3 km bis nach Chinamada. Es gab viele schöne Aussichten zu genießen, hier einige unserer Fotos. Auch die Höhlen, in denen die Guanchen, die sog. Ureinwohner Teneriffas, teilweise auch heute noch leben. Seit neuestem gibt es hier auch Strom, was an einigen Laternen zu erkennen war. Aber nicht alle sichtbaren Höhlen sahen modern aus.





Die Tiere, die wir heute gesehen haben, waren im Vergleich zu gestern natürlich nicht so exotisch, aber dennoch schön. Besonders die Schnecken waren interessant, denn die hatten keine Häuser, waren aber auch keine reinen Nacktschnecken. Sie hatten irgendwie eine harte Panzerung auf dem Rücken, sah aber nicht so aus, als wäre die bewohnbar.





In Chinamada angekommen, haben wir dort in dem einzigen kleinen Lokal (übrigens auch in einer Höhle drin) gegessen. Es gab für mich einen kanarischen Kichererbseneintopf mit Chorizo und Sebi hatte das Überraschungsmenü (dank Sprachbarrieren hat er die Empfehlung der Kellnerin genommen), was dann irgendein Fleisch war, eingelegt und mit Zitrone beträufelt, nebst fritierten Kartoffeln. War aber auch lecker, auch wenn es vielleicht in der Beschreibung nicht so klingt :).



Nach der Stärkung ging es durch Chinamada und auf einen dortigen Aussichtspunkt. Der Weg dahin bot ebenfalls schöne Ausblicke auf das Anaga-Gebirge und war durch die geringe Anzahl an wanderfreudigen Touristen auch sehr naturbelassen.









Nach dem Aussichtspunkt haben wir dann den Einstieg in unseren geplanten Wanderweg gefunden und sind die knapp 5 km dann gestärkt zurück gewandert. Der Weg war schön, wir sind nur einem einzigen anderen Wanderer begegnet.









Die Pflanzen hier sind doch um einiges größer, als wir es so kennen.





Zweimal sind wir an kleinen Häusern vorbei gekommen, wo anscheinend noch jemand wohnt. Es war zwar kein Anschluss an eine Straße oder an Strom vorhanden, aber auf angelegten Terrassenfeldern hat man sich hier selbst versorgt.



Auf einmal standen wir zum Beispiel auch vor Hühnern und Ziegen, denen ich gleich mein halbes Brot abgegeben habe. Da kam Freude auf, sowohl bei mir, als auch bei den vielen Tieren. Einige haben sich nicht getraut näher zu kommen, aber ein paar waren doch mutig genug und wurden mit Brot und Mandarine belohnt.





Weiter ging es durch die Natur und vorbei an schönen Pflanzen.







Nach der Wanderung, die aufgrund der vielen kleinen Stopps zum genießen der Aussicht, zum Fotos machen und natürlich zum Tiere füttern etwas länger gedauert hat, sind wir den vom Reiseführer vorgeschlagenen Panorama-Weg weiter gefahren.



Dieser führt durch das Gebirge wieder auf Serpentinen zunächst nach Almaciga runter ans Wasser. Dort angekommen, ging nun auch schon langsam die Sonne unter. Die Bilder möchten wir euch nicht vorenthalten.







Die beiden Felsen, die ihr dort als Inseln erkennen könnt, sind die sogenannten Roques de Anaga und die nördlichsten Punkte von Teneriffa. Laut Cristóbal, unserem Führer durch den Botanischen Garten, leben hier sogar einzigartige Spezien von Pflanzen und Tieren, so zum Beispiel eine Echsenart, die es nur auf diesen Inseln gibt.

Kurz bevor es ganz dunkel wurde, sind wir dann die letzten 15 km bis nach San Andrés im Eilflug gefahren. Dies ist die Stadt beim Playa de las Teresitas, also faktisch ein Vorort von Santa Cruz de Tenerife. Dort gab es noch die letzten Rotfärbungen des Himmels zu beobachten, während sich mein Magen von der steilen und kurvenreichen Autofahrt erholen konnte.



Nun sind wir also recht spät im Haus angekommen, so dass wir uns dazu entschieden haben, das Abendbrot heute hier zu gestalten. Noch haben wir ein paar Reste, die vertilgt werden wollen. Ein wenig Wein ist auch noch übrig und Sebi hat noch ein Bier und dann geht es einfach früher schlafen.

Morgen wollen wir dann nochmal an den Strand fahren, um noch ein wenig die Bräune zu verstärken. Durch die vielen Ausflüge haben wir das hier im Norden doch etwas vernachlässigt. Wir wollen ja nicht zurück ins kalte graue Berlin ohne den richtigen Urlaubs-Teint :).



1000 Touristen und 100 Tiere
Gut, heute war unser Tier-Tag, wir hatten heute die Premium Tour im Loro Parque gebucht. Nun sitze ich hier schon eine Weile und grübel, wie ich am besten diesen Tag beschreiben soll.

Wie die, die uns kennen, ja wissen, mögen wir Tiere sehr. Insofern ist ein Tierpark an sich schon mal eine gute Sache. Der Loro Parque ist auch fast jedem bekannt. Im TV gibt es diverse Shows und eigentlich wird er auch immer jedem Teneriffa-Reisenden ans Herz gelegt. Ich, als Hund-Katze-Maus-Fan (hiermit meine ich die Sendung auf VOX), kenne auch den Direktor des Zoo's und seine Passion für diesen Park durch die Sendung ganz gut. Somit hab ich mich sehr auf heute gefreut.

Das Wetter war heute morgen hier im Norden auch wieder nur mäßig, somit waren die Bedinungen für den Tag im Loro Parque super. Wir mussten dank unserer Online-Tickets auch nicht anstehen und kamen gleich rein. Dort wurden wir relativ schnell ernüchtert. So viel Kommerz hatten wir irgendwie nicht erwartet, obwohl der Hype um den Park hier auf Teneriffa schon groß ist.

Wir bekamen unseren 'Fahrplan' für den Tag gleich in die Hand gedrückt. Freies Bewegen war nicht vorgesehen, es war genau angegeben, wann wir wo an welchem Punkt zu sein hätten, wann wir was zu Essen bekommen und wann wir in welcher Tour mitlaufen dürfen und welche Show wir ansehen müssen. Das war zunächst etwas überraschend, da wir doch gern Dinge auf eigene Faust entdecken. Aber wir haben uns der Herausforderung gestellt und uns gleich in die Loro-Show, also die Papageien-Show begeben.

Der Weg dorthin hat schon offenbart, dass der Parque nicht sehr groß ist und die Wege für die Touristenmassen nicht wirklich ausgelegt waren. So mussten wir zunächst alle, wirklich jeder einzelne Besucher, vorbei an einer Frau mit zwei Papageien, die jeden geknipst hat. Das Foto war dann selbstverständlich für viel Geld, wenn man wollte, zu erwerben. Aber ob ein Foto gemacht werden sollte oder nicht, stand erstmal nicht zur Auswahl, da musste also jeder durch.

Danach präsentierte sich ein schöner, sauberer und gepflegter Park. Hier waren auch die typischen Pflanzen Teneriffas zu sehen, die Wege waren schön angelegt und überall waren Boxen versteckt, aus denen Thailändische Entspannungsmusik dudelte, egal wo man war.



Die erste der 4 Shows war also die Loro-Show. Dank der Premium-Tickets hatten wir gleich in der Mitte vorne die besten Sitzplätze, das war auf jeden Fall schön. Die Show selbst war auch gut gemacht, die anwesenden Kinder wurden gut mit eingebunden und es gab einiges zu lachen. Hier mal ein paar Fotos der Papageien.







Die Show hatte alles, was man so von einer Papageien-Show erwartet und aus dem TV kennt. Also soweit erstmal ganz witzig. Auch wurde spielerisch und kindergerecht gezeigt, dass man mit der Natur bewusst und gut umgehen sollte und zum Beispiel Waldbrände den Lebensraum dieser schönen Tiere zerstören können und meist vom Menschen verursacht werden. Also durchaus auch psychologische Ansätze und erzieherische Komponenten, wenn auch ein wenig anstrengend.

Weiter ging es dann laut Plan zu der Delfin-Show. Die war noch ein wenig spannender und die 4 Trainer haben richtig was geboten. Eine Trainerin ist sogar ins Becken gesprungen und auf den Delfinen geritten und mit ihnen geschwommen. Wie weit das unter den Aspekten des Artenschutzes und Tierschutzes noch in Ordnung war, vermag ich nicht zu sagen. Die Becken waren sehr groß und die Tiere schienen in guter Verfassung zu sein. Auch hier wurden die Kinder spielerisch mit eingebunden, ein kleines Mädchen wurde per Boot von einem Delfin gezogen und dann zum Abschluss noch von ihm geküsst. Dass die Tiere das nicht wirklich freiwillig machen, ist glaube ich jedem klar, aber es schien erstmal nicht gequält zu sein. Dennoch hatte der Volksfest-Charakter der Shows (inklusive rhythmischem Klatschen zu Dudel-Musik) doch etwas befremdliches.





Vor den Shows und überall im Park spürte man immer mehr, dass leider doch mehr der Profit und der Tourist im Vordergrund steht, als die Tiere. Es gab tatsächlich sogar Werbung für den anderen Vergnügungspark auf der Insel vor den Shows und ständig wurde man aufgefordert, doch irgendwo sein Geld möglichst schnell zu lassen. Alles stand irgendwie unter dem Deckmantel des Tierschutzes und es wurde sehr aggressiv damit geworben, dass man doch bitte Mitglied im Verein des Loro Parques werden soll. So hätte man immerhin schon im letzten Jahr bereits 1,2 Mio $ für Aktionen im Rahmen des Tierschutzes gespendet. Bei der Zahl müsste einem Mitdenkenden schnell klar werden, dass da was nicht hinhaut. Bei über 50 € Eintritt pro Person (!) und 1000-enden von Menschen pro Tag ist eine Spende von 1,2 Mio $ deutliche Augenwischerei und echt ein wenig mau. Auch stand im Park selbst der Tierschutz irgendwie eher weiter hinten in der Rangordnung, denn es wurden gerade auch bei den Papageien viele Tiere in sehr kleinen Vollieren gehalten. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Tiere den ganzen Tag die thailändische Dudel-Musik über sich ergehen lassen müssen, dazu noch die Beschallung durch Werbung und die vielen vielen Menschen, dann freuen die sich sicher über die Nacht und die Ruhe im Park (ich hoffe die Musik wird da ausgestellt).

Nun gut, wir hatten so langsam eigentlich irgendwie die Lust verloren, besonders da wir doch durch den straffen Zeitplan nicht alles in unserer Geschwindigkeit erkunden konnten. Als nächstes stand dann also die berühmte Orka-Show auf dem Plan. Hier waren wir besonders gespannt, da man Orkas doch eher selten in Zoo's antrifft und ich bisher keine Vorstellung darüber hatte, was ein Orka so alles kann (bis auf Free Willy). Die Show selbst war ebenfalls gut gemacht und lustig, da es eine 'Splash Zone' gab, in der die Leute gut nass geworden sind. Durch den vom Trainer gegebenen Befehl, nah an der Beckenkante zu springen, erzeugten die Orkas so riesige Wellen, die sich über den Zuschauer ergossen. Nicht aber über den Zuschauer, der sich ein Regencape für 3€ kauft oder den, der für mehr Geld einen VIP-Platz besitzt, jeseits der Splash-Zone. Auch während der Orka-Show lief auf Leinwänden im Hintergrund zunächst laut Werbung. Gefolgt war die dann ebenso durch irgendwelche, auf die Tränendrüse drückende Einspieler zum Thema Tierschutz. Ich habe die letzte halbe Stunde hier soeben damit zugebracht mich damit kurz auseinander zu setzen und wenn man über die Haltung der Orka's im Loro Parque etwas liest, dann ist das irgendwie selten positiv. Besonders das Schicksal der gestrandeten und nun hier im Aquarium gehaltenen Morgan, einem jungen weiblichen Orka, ist sicher zwiespältig zu betrachten. Auch die Zuchterfolge des Loro Parques, nämlich ein 4 Jahre alter Orka der hier zur Welt kam, wurden groß betont. Selbstverständlich hat man nicht erwähnt, dass das zweite Kind der Orka-Eltern nach nur 1 Jahr unerwartet verstorben ist.

Die Show selbst war wie gesagt ganz nett, aber auch hier kam man um's rhythmische Klatschen zu dummer Musik und einer nervigen 'Kiss-Cam' nicht drum herum.







Unsere Stimmung war nun irgendwie ein wenig betrübt und bedrückt. Unser Zeitplan hat nun eine Mittagspause vorgesehen. Immerhin war es schon 12:00 Uhr und das Hauptpublikum (Rentner und Familien mit Kindern) isst um diese Zeit ja üblicherweise Mittag. Also wurden auch wir in einen der 4 Restaurants im Park geschleppt und hatten ein Ankreuz-Menü im Fast-Modus serviert. So schnell konnte man gar nicht aufessen, da stand schon der nächste Pamps vor einem auf dem Tisch. Service gab es nicht, aber immerhin war das Essen im Preis inklusive. Die Fotos hiervon ersparen wir euch lieber.

Nun folgte noch die Seelöwen-Show, die letzte der 4 Shows im Loro Parque. Diese war lustig, Seelöwen kann man anscheinend gut trainieren. Aber sonst war es wie die Shows zuvor.



Wir wussten, dass wir ja noch eine 'Discovery-Tour' auf dem Plan hatten, also die Tour hinter die Kulissen. Hierauf haben wir uns irgendwie weiterhin gefreut, denn wir waren noch voller Hoffnung, dass es hier endlich mal etwas lehrreicher und weniger touristisch werden würde. Doch leider weit gefehlt. Nach dem Essen ging es zum Treffpunkt der Discovery-Tour. Zusammen mit rund 20 Deutschen haben wir im Prinzip eine Begehung des Parks bekommen, nur dass die Dame uns die Infos über die Tiere, die auf Zetteln an den Käfigen hingen, erzählt hat. So musste man nicht lesen, aber richtig viel erfahren haben wir nicht. 'Hinter die Kulissen' heißt übrigens, dass man bei den Pinguinen die Filter-Anlage unter dem Gehege sieht, bei den Gorillas einen für die dummen Touris präparierten leeren Käfig sieht und den Speiseplan der Tiere, und dass man das Orka-Aquarium von unten ansehen darf. Auch hier war es deutlich weniger privat, wir wurden ständig von einer holländischen Tour verfolgt und hatten eine amerikanische Tour vor uns.

Gegen 16 Uhr hatte der Spuk ein Ende. Wir durften uns endlich frei bewegen. Das haben wir dann auch getan und uns dann noch den restlichen Park angesehen. So gibt es zum Beispiel einen Baumwipfel-Pfad in einer riesigen Vogelvolliere, der tatsächlich recht schön war.











Es gibt neben den schon erwähnten Tieren auch ein paar andere Arten, die hier gezeigt werden. Hier also auch von einigen anderen Tieren ein paar Fotos.







Auch zwei weiße Tiger leben hier (artgerecht auf Kunstrasen):



Schön war das Pinguin-Haus. Hier war es recht kühl und auch für die Pinguine der Antarktis gab es ein auf 0 Grad gekühltes und geschlossenes Gehege. Für den Besucher gab es dann Eisblöcke an der Wand, so dass auch wir ein kühles Gefühl bekamen. Es rieselte Schnee von der Decke ins Gehege und der gläserne Schwimmbereich war ganz schön anzusehen.



Nachdem wir also jedem Tier einen kurzen Besuch abgestattet hatten und uns erfolgreich um den Erwerb von Fotos oder Souvenieren drücken konnten, ging es erleichtert zum Ausgang.

Ich tue mich schwer, ein doch negativ und kritisches Feedback zu schreiben, da ich mich selbst so sehr auf heute gefreut hatte. Aber ich muss ehrlich sagen, dass es zumindest unseren Geschmack nur schwer getroffen hat. Man fühlte sich als Besucher ausgenommen und irgendwie veralbert. Ob es den Tieren gut geht oder nicht, kann ich nicht einschätzen. Aber ich glaube noch einmal würde ich den Loro Parque nicht besuchen.

Da es schon 17 Uhr war, haben wir nicht mehr viel Zeit für einen Plan B für diesen Tag gehabt. Also sind wir kurzerhand noch durch die ganz schöne Altstadt von Puerto de la Cruz spaziert, wobei die Stimmung doch weiterhin nicht so rosig war. Vielleicht lag das auch an der fehlenden Sonne? Hier mal ein paar Impressionen der Altstadt von Puerto:











Wir sind im Anschluss zu uns ins Haus gefahren, haben bei einem Schluck Rotwein aus Orotava die Fotos durchgesehen und den Tag ausgewertet. Da das Mittag schon eine Weile zurück lag und auch nicht besonders war, haben wir uns entschieden, wieder hier in das Restaurant im Ort zu gehen. Mittlerweile werden wir hier schon persönlich mit Handschlag begrüsst.

Wir haben mal wieder hervorragend gegessen. Es gab in Koriandersud gebackene Miesmuscheln, verschiedene Sorten sehr gut gegrilltes Fleisch mit sehr leckeren Beilagen und ein richtig schönes Dessert mit Mango und Passionsfrucht.







Der Abend war gerettet. Pappsatt und müde können wir also gleich schlafen gehen. Morgen wird es dann ein Kontrastprogramm, wir wollen irgendwo raus in die Natur, weit weg vom Trubel und hoffentlich etwas Stille geniessen.



Freitag, 7. November 2014
3.718 Meter
Heute war der große Tag, im wahrsten Sinne des Wortes. Heute haben wir unsere Genehmigung für die Besteigung des Teide-Gipfels, also 3.718 Meter, in der Zeit zwischen 11 bis 13 Uhr. Bereits 10 Wochen vor dem Urlaub haben wir hier buchen müssen, da ab 8 Wochen vorher die Termine jeweils alle ausgebucht sind.

Da das Wetter die letzten Tage nicht sehr schön war, haben wir uns seit Tagen für heute schönes Wetter gewünscht. Und wir wurden erhört, denn als um 8 Uhr der Wecker klingelte, war draussen bereits schönster Sonnenschein.

Also raus aus den Federn und stärken für die Gipfelbesteigung. Allerdings nicht zu viel, denn man soll sich nicht den Magen vollschlagen bevor man so schnell so viele Höhenmeter überwindet. Daher gab es nur ein kleines Obst-Frühstück:



Und dann ging es aufgeregt los. Wanderklamotten an und ab in die Knutschkugel. Und bereits nach ein paar Kilometern aus der Stadt heraus war klar, dass heute der perfekte Tag für unser Vorhaben sein würde. Das Tal hatte zwar ein paar kleine Wolken, aber der Gipfel war zu sehen und glänzte angestrahlt von der Sonne.



Das Navi hat die Fahrt hinauf bis zur Talstation der Seilbahn allerdings etwas verschätzt und wir waren mit 30 Minuten Verspätung an der Talstation. Dort wurden wir leider auch von einer Menschenmenge empfangen und somit standen wir erst nach über 1 Stunde Wartezeit vor der Gondel, die uns hoch hinauf zur Bergstation bringen sollte.



Oben auf 3.500 Metern angekommen, war die Höhe zunächst nicht so zu spüren, so dass wir die Gipfelbesteigung in Angriff genommen haben. Immerhin sollten es ja nur noch knapp über 200 Höhenmeter sein, bis zum Gipfel des höchsten Berg Spaniens. Wäre doch gelacht, wenn wir die nicht schwupp die wupp hochflitzen würden.



Aber in der Hitze der Sonne und in dieser Höhe haben wir doch schnell gemerkt, dass dies sehr anstrengende 200 Höhenmeter werden würden. Schnell ging die Puste aus, jeder Schritt brannte in den Beinen und wenn man den Kopf zu schnell bewegte, dann wurde einem mächtig schwindelig. Aber mit einigen Pausen und viel Trinken ging es dann ganz gut. Der Ausblick war die ganze Zeit über fantastisch. Doch zunächst hier zwei Fotos vom Vulkan selbst.





Das Grüne auf den Steinen war glaube ich Schwefel. Es roch zumindest auf den letzten Metern sehr stark nach faulen Eiern, was wohl typisch für Vulkane ist. Auch kamen teilweise heiße und sehr übel riechende Gase und Dämpfe aus dem Loch, da wurde einem fast noch schlechter.

Ganz oben angekommen, haben wir uns den kalten Wind um die Ohren wehen lassen und viele Fotos gemacht. Hier mal eine kleine Auswahl.









Es war krass, wie man über den Wolken stand und diese kleinen Schäfchenwolken über den Bergen unter uns gesehen hat.





Trotz der ziemlich starken Höhensonne lag im Schatten der Steine ab und zu noch (oder schon) etwas Schnee. Aber eigentlich war es doch eher sehr heiß in der Sonne, da konnte auch der starke Wind nichts ausrichten. Selbst die paar Tiere da oben haben die Sonne genossen.



Gegen 13:30 Uhr waren wir dann wieder unten, stolz und etwas abgekämpft und müde. Aber der Tag sollte noch lange nicht vorbei sein. Da wir ja nun nicht mehr so viel Zeit auf der Insel hier haben, wollten wir auf jeden Fall noch ein bisschen den Norden weiter erkunden.

Laut Reiseführer sind die 42 km von El Portillo am Fuße des Teide bis nach La Laguna eine der schönsten Straßen Teneriffas. Die sind wir ja eigentlich schon einmal gefahren, allerdings im Regen und Nebel, so dass wir die Schönheit nicht erkennen konnten. Da es das Wetter heute gut mit uns gemeint hat, haben wir beschlossen, nach La Laguna zu fahren und die Sicht heute zu genießen. Und es war traumhaft. Immer wieder haben wir einen kurzen Stopp gemacht und die Aussicht genossen.











Das Naturschauspiel zwischen der heißen Sonne auf den verschiedenfarbigen Wüstenlandschaften und den Wolken, denen wir immer näher kamen, war wirklich spektakulär.



Nach gut 1 Stunde Fahrt durch diese schönen Landschaften der Lavafelder kamen wir dann in La Laguna an. Dies ist die ehemalige Hauptstadt von Teneriffa gewesen und hat einen sehr schönen Altstadtkern.







So richtig wirkt die Altstadt auf den Bildern nicht, daher hier nur ein paar Fotos. Aber wir haben ein wunderschönes Café gefunden und dort endlich eine Stärkung in Form von Kaffee und Kuchen erhalten.



Weiter ging es dann in die diversen Kirchen von La Laguna. Eine war besonders toll (nicht von außen, aber von innen).



Hier wurden wir von tiefen und traurigen Gesängen empfangen, was sofort die Stimmung der Kirche verstärkt hat. Wie sich herausstellte, war gerade eine Trauerfeier, denn kurz nach unserem Eintreten in die Kirche wurde ein Sarg hineingetragen und aufgebart. Wir haben kurz der Zeremonie gelauscht und nur zwei Fotos geknipst, um die Trauerfeier nicht zu stören.





Da es erst 17 Uhr war, haben wir beschlossen, die Rückfahrt noch etwas auszudehnen und in das geheimnisumwobene Anaga-Gebirge im Norden zu fahren. Hier gibt es zum Beispiel die Lorbeer-Wälder um Las Mercedes herum, die wir uns kurz mit dem Auto ansehen wollten. Wir haben geplant, hier noch eine ausführliche Tour in den nächsten Tagen zu machen und wollten heute nur einen ersten Eindruck gewinnen.

Gesagt, getan.



Es gab auch hier viele kurvenreiche Straßen und man merkt schnell, dass der Norden wirklich mehr an Pflanzen und Tieren zu bieten hat. Der Wald war ein Traum. Zunächst ging es vorbei an riesigen Agaven und Kakteen.



Dann, je höher wir kamen, wurde die Luft feuchter und ein Nebel machte sich breit. Wir kamen in einen dichten Wald, der herrlich geduftet hat. Hier standen große Lorbeer-Bäume und andere verrückte Gewächse. Die Wolken und der Nebel wurden immer dichter und die Sonne hat kaum mehr ein Durchkommen gehabt. Aber es war wirklich schön und mystisch.





Da wir wie eben schon gesagt beschlossen hatten, hier eine ausführliche Tour an einem der kommenden Tage zu machen, sind wir umgedreht und an einen der vielen Miradores (Aussichtspunkte) gefahren. Gerade noch rechtzeitig kamen wir hier an, als die Sonne den Himmel über den Teide und Teneriffa rot färbte und langsam verschwand. Wir haben uns an die Kante der Berge gesetzt und das Spektakel als krönenden Abschluss des tollen Tages genossen. Hier ein paar Eindrücke.











Dann, nach einer weiteren Stunde Fahrtzeit, kamen wir wieder bei unserem neuen Stammlokal hier im Ort an. Als Abschluss dieses Tages haben wir uns erneut für den wirklich leckeren frischen Salat mit karamellisiertem Ziegenkäse und Nüssen als Vorspeise entschieden.



Und es sollte so richtig typisch Spanisch weitergehen, denn wir haben heute die Paella für 2 Personen bestellt. Super lecker und etwas Eiweiß kann nach dem Tag auch nicht schaden.



Zu guter Letzt noch etwas kunstvollere Fotos. Gestern war es uns aufgrund der Wolken nicht gelungen, den Vollmond zu knipsen. Aber das konnten wir dank des schönen Wetters heute für euch nachholen.



Und Sebi hat sich dann heute auch in die Schwarz-Weiß-Funktion der Kamera verliebt und daher möchte ich euch auch hier ein paar kleine Aufnahmen nicht vorenthalten.









Wir gehen dann langsam mal ins Bett. Für morgen haben wir die VIP-Tour durch den Loro Parque gebucht und ich freue mich schon sehr auf die Tiere dort.



Donnerstag, 6. November 2014
Regen - Sonne - Wein
Heute Morgen sind wir vom Regen aufgewacht. Es tröpfelte unaufhörlich und laut auf das Dach unseres Holzhauses und der Blick nach draußen ließ nicht wirklich darauf hoffen, dass es hier bald aufhören würde.









Die Luft war angenehm aber was soll man an einem verregneten Tag machen? Also haben wir schnell im Internet nachgeschaut, wo die Wettergrenze ist und wo wir hinfahren müssen, um vielleicht noch etwas Sonne zu sehen. Eigentlich steht das Anaga-Gebirge noch auf unserer Liste, aber bei Regen ist das wahrscheinlich nicht so schön. Also haben wir kurzerhand beschlossen, wieder einmal in den Süden zu fahren.

Zunächst ging es an den mit Sahara-Sand aufgeschütten Playa de las Teresitas nördlich von Santa Cruz de Tenerife. Dieser Sand sieht bei Sonnenschein aus wie auf den Bahamas, bei Regen ist er nicht ganz so schön.





Die Möwen haben auch ganz grimmig ausgesehen.



Also beschlossen wir, noch weiter in den Süden zu fahren. Als wir dann endlich die Sonne gefunden hatten, haben wir festgestellt, dass wir schon mächtig den Urlaubsmodus angeschaltet hatten. So haben wir an Strand und Sonne und Handtücher gedacht, aber die Badesachen völlig vergessen. Nun wollten wir nicht wieder bis nach La Tejita fahren, um dort nackt baden zu dürfen. Also haben wir einen Abstecher nach Güímar gemacht und dort im Touristenbüro erfahren, wo ein kleiner Strand ist, an dem man auch mehr Haut zeigen darf.

In Las Eras angekommen, haben wir noch 3 Stunden lang die Sonne genossen. Schön war's. Der schwarze Strand und die Wellen gaben eine gute Kulisse ab. Die Kamera haben wir aber leider im Auto gelassen, also keine Fotos.

Auf dem Rückweg fuhren wir an Candelaria vorbei. Laut Reiseführer ist die Stadt für nicht viel berühmt, aber hier pilgern tausende Menschen im August hin.Die Virgen de Candelaria ist eine bekleidete und mit Juwelen geschmückte Jungfrau Maria mit einer auffallend dunklen Hautfarbe.





Wir hatten diese Madonnenfigur bereits auf diversen Grabstätten auf dem Friedhof gesehen und diese Figur scheint hier einige religiöse Bedeutung zu haben.

Wie eine Erscheinung war dann auch der riesige Regenbogen, der über Santa Cruz erschienen ist und die Wettergrenze symbolisierte.



Da es nun langsam 17 Uhr war, haben wir in Candelaria noch schnell einen Kuchen gegessen und sind dann nach El Sauzal gefahren. Hier steht das Casa de los Vinos, ein Weinmuseum mit Verkostung. Ich erspare euch die Bilder der Weinverkostung. Sebi musste nach der Verkostung weiterhin fahren, ich war nicht mehr so wirklich in der Lage dazu.



Ach ja, die hatten einen super hübschen Kater, der hier Wachhund gespielt hat.



Aber einen schönen Sonnenuntergang hat man vom Casa de los Vinos gehabt.





Der Wein hat uns dann genug Hunger gemacht, um endlich was richtiges zu Essen. Also wieder zurück in unseren Ort El Rincón. Hier gab es dann zum Abschluss noch einen guten Weißwein und Fisch. Ich hatte schönen halbrohen Thunfisch und Sebi hat sich mal wieder Tintenfisch bestellt. Es ist schon richtig gut, hier in Meeresnähe Fisch zu essen.





Mit vollem Bauch geht's nun auch bald ins Bett, denn morgen haben wir den Teide-Aufstieg geplant und müssen daher früh raus. Drückt bitte alle die Daumen, dass die Sonne scheint und wir schöne Bilder vom höchsten Berg Spaniens für euch und uns machen können.



Mittwoch, 5. November 2014
Flower Power
Heute war der erste Tag im Norden. Zunächst vielleicht Neuigkeiten von unserem dritten Mitbewohner. Die Maus scheint doch einen anderen Weg in unser Haus zu kennen. Sebi hatte einen Chip vor das Loch in der Küche gelegt und dieser war heute morgen verschwunden. Eindeutige Zeichen. Nun, sie stört uns erstmal nicht, mal sehen wie es mit ihr weiter geht.

Heute haben wir uns vorgenommen, eine Führung durch den Botanischen Garten in Puerto de la Cruz zu machen. Hier wurde uns nahegelegt, diese mit dem studierten Botaniker Cristóbal zu machen, der 2x die Woche eine deutsche Führung durch den Garten anbietet. Also sind wir zu 10:30 Uhr dahin gefahren und haben ihn getroffen. Da wir früh dran waren, haben wir noch einen kleinen Spaziergang durch den ziemlich touristischen Ort Puerto de la Cruz gemacht. Eigentlich spricht hier jeder Deutsch und im Durchschnitt sind die Leute hier deutlich älter als wir. So haben wir zum Beispiel folgendes Schild gefunden:



Auch bei der Führung mit Cristóbal waren wir die Jüngsten, wahrscheinlich auch diejenigen mit der geringsten Pflanzenkenntnis. Die Führung war gut und spannend, aber nach über 2,5 Stunden in einem kleinen botanischen Garten war dann bei uns die Konzentration weg und die Luft raus. Aber es gab doch einiges zu sehen und Sebi konnte wieder viele spannende Bilder für euch machen. Einige Pflanzen haben wir dann auch erkannt, andere eher nicht.









Manche Pflanzen hatten auch schöne Namen. So zum Beispiel der Leberwurstbaum:



Besonders hervor sticht ein ziemlich alter und sehr großer Feigenbaum mit seinen Luftwurzeln:



Weiter ging es dann nach La Orotava. Diese Stadt in den Bergen ist vor allem lohnenswert aufgrund der eleganten und hübschen Adelshäuser in den steilen Gassen, die fast schon an San Francisco erinnerten. Die sehr spanisch aussehenden Holzbalkone waren überall präsent, besonders bekannt sind hier die Casas de los Balcones:



La Orotava selbst hat uns dann mit Sonnenschein begrüßt und auch sonst gab es einiges zu sehen:







Hier steht auch eine der ältesten Kirchen von Teneriffa.



Neben ein paar Kanarienvögeln im Botanischen Garten und einigen Gekkos und Echsen sind wir dann nur müde von diesem Gesellen angeschaut worden.



Zu guter Letzt haben wir uns mal den Friedhof in Orotava angesehen. Spanien ist da anscheind wie Italien und hat diese Friedhöfe mit viel Marmor und Blumen statt Gräbern mit Erde und Pflanzen. Auf jeden Fall war der Duft der vielen Schnittblumen sehr intensiv.



Nach dem Fußmarsch des Tages haben wir dann eigentlich noch den Strand hier im Ort gesucht. Der ist aber doch nicht so richtig fußläufig zu erreichen und als wir ihn endlich gefunden hatten, war die Sonne schon weg. Also haben wir im Restaurant, welches uns unsere Gastgeber empfohlen hatten, noch etwas gegessen. Das war ausgesprochen gut und super lecker.





Nun fallen wir gleich müde ins Bett und melden uns morgen wieder. Wir freuen uns, dass so viele von euch diesen Blog lesen und Freude an den Fotos und Erzählungen haben.



Dienstag, 4. November 2014
Of mice and men
So, willkommen im Norden. Da sind wir nun und trauern dem warmen Süden hinterher. Aber nur kurz, hier ist es eigentlich auch ganz nett.

Heute früh schien im Süden wie jeden Morgen mal wieder die Sonne, aber es war weiterhin sehr windig. Dementsprechend war der Strand leergefegt.



Eigentlich wollten wir heute den Vormittag am Strand verbringen, bevor es in den düsteren und kalten Norden gehen sollte. Aber da Baden bei dem Wind erneut unmöglich war, haben wir das Apartment verlassen und sind kurzerhand über die Panoramaroute #2 zu unserem Domizil der nächsten 7 Tage gefahren.

Die Route #2 führt über das Teno-Gebirge an Masca vorbei, weiter über diverse Serpentinen nach Garachico und Icod. Wohlwissend was mich auf den steilen und kurvigen Straßen erwartet, habe ich gleich erstmal eine Tablette genommen. Aber Sebi ist hier ein hervorragender Autofahrer geworden, so dass ich zumindest keine Angst mehr als Beifahrerin haben muss.

Zunächst führte uns die Route nach Santiago del Teide. In diesem kleinen Örtchen am Fuße des Teno-Gebirges gab es eigentllich nicht viel zu sehen. Eine nette kleine Kirche haben die Leute sich gebaut.



Unser Proviant haben wir dann erstmal mit zwei freudigen Gesellen geteilt, die sich sehr über den Apfel gefreut haben.



Dann ging es wieder die steile Straße hoch über das Teno-Massiv nach Masca. Dort waren wir in der letzten Woche bereits mehrfach, wie ihr ja schon lesen konntet. Somit war hier schon Routine drin und das Herzklopfen blieb diesmal glücklicherweise aus. Aber beeindruckend war es dennoch.







Da es in Masca diesmal relativ voll war mit Touristen und wir auf die Schnelle keinen Parkplatz gefunden haben, sind wir weiter die TF-82 entlang nach Garachico. Zwischendurch gab es einen schönen Cappuccino auf einer Terrasse mit Blick auf die Schluchten und das Teno-Massiv.



Während wir da also ganz verträumt den Blick schweifen lassen haben....



flossen dunkle Wolken über das Gebirge...



also schnell weiter an die Küste, denn wie ihr sehen könnt schien das Wetter dort besser zu sein.



Der Reiseführer hat Garachico als ein schönes Hafenstädtchen empfohlen und er sollte Recht behalten. Garachico wurde 1706 von Lavamassen überrollt und fast vollständig zerstört. Doch die Einwohner haben das Örtchen auf der noch nicht ganz erkalteten Lava einfach wieder aufgebaut und die Mischung ist gut und spannend gelungen. So haben sich zum Beispiel natürliche kleine Schwimmbecken gebildet, die heute aber aufgrund des starken Windes gesperrt waren.





Wir haben beschlossen, einen kleinen Spaziergang durch Garachico zu machen. Kleine Gassen mit den teilweise nicht zerstörten alten Häusern lassen den Ort wie ein kleines Museum erscheinen. Auch einige Statuen und kunstvolle Elemente an den Häusern haben positiv zum Ambiente beigetragen. Hier mal ein paar Eindrücke.









Als es langsam anfing zu nieseln haben wir uns noch eine Kirche angesehen, die Iglesia de Santa Ana aus 1520.





Auf der Suche nach einem Restaurant liefen wir an einem lustigen Gesellen vorbei, der offensichtlich aus einer Bar gestolpert kam:



Auch wir haben am Hafen ein kleines Lokal gefunden mit kanarischen Tapas. Hier zu sehen (oder halb zu sehen, da ich erst geknipst hab, als wir schon mitten beim Essen waren): kanarischer Ziegenkäse, überbackene Miesmuscheln und die typischen kleinen Kanarischen Kartoffeln mit grüner und roter Mojo-Sauce:



Beim Blick über die natürlichen Wasserbecken wurde schnell klar, dass die Wolken ihren Weg an die Küsten gefunden hatten.



Somit ging es vorbei an einer letzen interessanten Statue



und zurück ins Auto.

Die Route führte uns dann als nächstes nach Icod de los Vinos. Da das Wetter aber immer schlechter wurde haben wir beschlossen, diesen Ort, der auf den ersten Blick ganz hübsch erschien, noch einmal bei besserem Wetter zu besuchen. Hier steht der oft geknipste größte Drachenbaum der Welt. Mal sehen ob er ein Foto wert sein wird.

Weiter ging es auf der Autobahn dann zu unserer neuen Unterkunft in La Orotave bei Puerto de la Cruz. Hier wohnen wir in einem neuen und wunderschönen Holzhaus von Bernard und Cristina auf einer Avocado Plantage. Es ist sehr ruhig und abgeschieden, die kleine Privatstrasse hat nicht einmal einen wirklichen Namen, so dass wir uns per SMS über den Weg erkundigen mussten. Endlich angekommen wurden wir mit Ruhe und angenehmer Luft auf einer sehr großen Avocado Plantage belohnt. Unsere Unterkunft hier ist super. Das Haus wurde erst in diesem Sommer errichtet und wir sind erst die 4. Gäste. Hier läßt es sich durchaus aushalten.





Da sich das Wetter weiterhin nicht gebessert hat (wie gesagt, willkommen im Norden), haben wir beschlossen, erstmal in Ruhe hier anzukommen und auszupacken. Der Blick in die Berge ließ nämlich erstmal keine Besserung erhoffen.



Während wir dann hier auf der Couch den Tag Revue passieren ließen, sah ich aus dem Augenwinkel etwas huschen. Wie Ronja schon treffend festgestellt hat, mögen Schaben die Wärme. Da es hier weniger Wärme gibt war also schnell klar, dass es diesmal ein anderer Mitbewohner sein musste. Schnell wurde klar, mit wem wir es hier zu tun hatten. Vielleicht könnt ihr es auf dem Foto erkennen?



Mit einer Rampe aus Büchern und Küchenrolle hat es der kleine Eindringling dann aber geschafft, unser Haus zu verlassen. Mal sehen, ob er/sie einen anderen Weg rein kennt...

In der Zwischenzeit ist es dann etwas klarer geworden, aber einen schönen Sonnenuntergang können wir leider nicht präsentieren. Aber dafür nochmal ein schönes Bild von 'La Luna':



Dann mal sehen ob die Zeit hier im Norden auch so schön wird, wie sie es im Süden bereits war. Stay tuned.



Montag, 3. November 2014
Was, es ist schon Sonntag???
Heute war nicht mein Tag. Aber der Reihe nach.

Gestern haben wir abends überlegt, was wir heute so schönes machen wollen. Der Wetterbericht auf dem Handy hat statt Sonne oder Regen aber irgendwie so ein komisches Wind-Symbol angezeigt, was wir erstmal nicht deuten konnten. Doch nun sind wir schlauer.

Morgens war es schön und wir waren mal wieder relativ früh wach. Somit haben wir beschlossen, heute erst einen Ausflug zu machen und dann am Nachmittag an den Strand zu gehen. Es war ziemlich windig draußen, aber ein Blick auf den Teide ließ erhoffen, dass es dort oben schönes Wetter sein müsste. Es waren nur ein paar kleine Quellwolken zu sehen.

Zunächst vielleicht noch die kleine Anekdote über die Aufregung mit unseren neuen Mitbewohnern. Sebi hat gestern am Abend auf einmal recht hektisch im Wohnzimmer die Kissen der Couch verrückt. Mit einer Tasse und einem Schuh bewaffnet hat er dann versucht, zwei schöne Exemplare der gemeinen Schabe, la cucaracha, zu fangen. Bei einer ist es ihm auch gelungen, die zweite konnte sich unter das Sofa flüchten.

Heute morgen hat er dann das kleinere Exemplar, welches er erfolgreich gefangen hat, aus seinem Tassen-Gefängnis weit entfernt von unserem Apartment befreien können. Hier mal ein Beweisfoto:



Danach ging es dann mit der Knutschkugel die gut 2000 Meter wieder hinauf zum Teide. Doch irgendwie haben die starken Winde die Wolken bis zu unserer Ankunft gut nach oben getrieben, so dass eine Fahrt mit der Seilbahn erneut keinen Sinn machte. Es regnete da oben und es war auch sehr nebelig. Aber wir haben die eine oder andere Lücke im schlechten Berg-Wetter gefunden und nochmals schöne neue Landschaften auf dem Teide gesehen. Der Wüstenlandschaftscharakter ist einfach unverkennbar.











Ich wurde dann auch bei der angenehmen aber frischen Luft und der weiten Landschaft zu ein bisschen Yoga animiert. An dieser Stelle sei angemerkt, dass es bei uns unten noch mindestens 25 Grad waren und da oben nur noch 11 Grad...





Plan A, die Fahrt mit der Seilbahn auf den Teide, ist also gescheitert und wir haben uns Plan B überlegt. Wenn man schon eine Stunde Fahrt über die Serpentinen des Teide hinter sich hat, dann muss man auch irgendwas Sinnvolles anstellen. Da wir bisher die andere, nördliche Seite des Teide Nationalparks noch nicht erkundet hatten, sind wir also weiter auf den Serpentinen gefahren. Ziel war es bis nach Santa Cruz de Tenerife, der Hauptstadt, zu fahren. Laut Karte und Navi soll man hier bei einigen schönen Aussichtspunkten vorbeikommen. Leider hat sich das Wetter immer weiter verschlechtert, so dass wir zwar an Aussichtspunkten vorbeigefahren sind, aber die Sicht war gleich Null.



Somit ging es dann doch weiter bis nach Santa Cruz, denn die Hauptstadt von Teneriffa liegt am Meer, also wieder unten wo die Sonne scheint. Leider hieß das auch, eine weitere Stunde auf Serpentinen die gut 2.200 Höhenmeter wieder runter zu fahren. Aufgrund der schlechten Sicht und des Wetterumschwungs ging es mir dann bei unserer Ankunft in Santa Cruz nicht mehr so richtig gut. Kopfschmerzen und Übelkeit haben sich in mir breit gemacht. Meine Lust nach einem Stadtbummel war vergangen.

Durch Zufall sind wir dann auf dem Weg zum Auditorio, einem architektonischen Highlight der Stadt, an einem Jardin Botanico namens Palmetum vorbei gekommen. Dies schien in mitten der Stadt ein angenehmer Ruhepol zu sein. Kurzerhand haben wir beschlossen, diese Oase zu besichtigen und sollten das nicht bereuen.

Das Palmetum gibt es seit knapp 15 Jahren und es ist als Renaturierung einer ehemaligen Mülldeponie ziemlich einzigartig. Direkt am Meer und im Hafen von Santa Cruz schlängeln sich viele Pfade vorbei an den schönsten Palmengewächsen sämtlicher Kontinente. Sebi hat sich mit seiner Kamera hier super austoben können, während ich versucht habe, meinen Kopf und meinen Magen wieder in den Griff zu kriegen.

Schön an dem Spaziergang war neben der Flora und Fauna auch die Sonne und die angenehmen 28 Grad. Davon bekommt ihr auf den Bildern sicher einen schönen Eindruck.











Warum das Palmetum in unserem Reiseführer nicht erwähnt wird, ist uns ein Rätsel. Es war seinen Ausflug wert. Viele der Palmen haben zum Beispiel wunderbare Blüten und Früchte getragen:











Doch es gab nicht nur Pflanzen zu bestaunen. Auch haben ein paar Tiere lang genug still gehalten, so dass Sebi die Makro-Funktion seiner Kamera gut testen konnte:











Nach diesem schönen Besuch des Palmetums ging es mir leider noch nicht bedeutend besser, so dass wir kurzerhand beschlossen, zurück zu uns zu fahren und am Strand ein wenig Erholung zu suchen und nochmal Sonne zu tanken.

Der starke Wind war auch auf der Autobahn deutlich zu spüren. Aber wir haben es gegen 16 Uhr zu uns ins Apartment geschafft und ein Blick nach draußen ließ vermuten, dass es zwar windig aber noch sonnig genug für einen Besuch am Strand sein könnte. Also schnell die Sachen gepackt und runter zum Strand.

Dort ist uns jedoch so viel Wind und Sand entgegen geflogen, dass an Baden nicht zu denken war. Ganze Sandstürme haben den Weg ans Wasser erschwert. Und das Wasser selbst war so aufgewühlt und mit so starken Wellen versehen, dass wir uns nicht getraut haben, hier schwimmen zu gehen.



Somit ging es zurück zum Apartment und auf der Terrasse haben wir überlegt, was wir heute noch machen wollen und vor allem, was wir so morgen alles noch anstellen wollen. Beim Stöbern der Reiseführer habe ich einen kurzen Blick auf's Handy geworfen und bin fast erschrocken. Es ist laut Handy angeblich schon Sonntag! Ich konnte das gar nicht glauben und hab Sebi gefragt und auch der war sich unsicher, welcher Tag eigentlich ist. Ein Blick ins Internet hat verraten, dass wir uns nicht geirrt haben. Es ist tatsächlich schon Sonntag. Dabei bekam die Planung des morgigen Tages natürlich eine ganz andere Perspektive. Da der Abend mittlerweile fortgeschritten war, haben wir dann schleunigst angefangen die Sachen wieder zu sortieren und zu packen, denn immerhin müssen wir morgen unser schönes Strandapartment im Süden verlassen. Morgen geht es dann zu einem hoffentlich ebenso schönen Holzhaus in mitten einer Avocado-Plantage im Norden der Insel.

Wir vernichten jetzt schon schnell den letzten Schluck Wein und hoffen, dass der Norden nicht so schrecklich wird, wie wir es uns ausmalen. Man kennt das ja von den 'Schtiis', im Norden ist es kalt, regnerisch, vielleicht sogar Schnee und vor allem ist es gräßlich. Wie konnten wir nur auf die Idee kommen, auch eine Woche im Norden wohnen zu wollen? Die langen Sachen sind auf jeden Fall griffbereit und mal sehen, was der Norden der Insel so bringt.

Wir halten euch selbstverständlich auf dem Laufenden.



Isch Roque
Wie wir vernehmen konnten, hat es geklappt, euch etwas Sonne zu schicken. Das freut uns so sehr, dass wir das heute doch einfach gleich nochmal versuchen.

Hier war es heute wieder super heiß, bestimmt locker über 30 Grad. Daher können wir euch heute viele Sonnenfotos schicken.

Im Gegensatz zur Planung von gestern, haben wir heute doch wieder spontan etwas anderes gemacht. Früh ging es mal wieder an den Strand, denn das Wetter war herrlich. Die Badesachen haben wir gleich weggelassen, unser Nacktstrand vor der Tür ist einfach toll. Die Wellen hier sind gut, es weht immer eine schöne Brise und die Sonne ist eigentlich auch da, wenn auf dem Rest der Insel keine ist.



Gestern gab es ab Mittag viele Wolken, die sich um den Teide herum anstauten und dann auch für Regen sorgten. Heute jedoch war es durchweg klar und richtig heiß. Daher haben wir uns nach dem Sonnenbad von rund 2 Stunden dazu entschieden, nochmal zum Teide hoch zu fahren und eine kleine Wanderung zu machen. Laut Wanderkarte gibt es noch einen Rundweg von 2 Stunden, den Wanderweg Nummer 3, der um die Felsenformation Roques de Garcia herum geht. Das war dann also unser Plan für heute. Die Bootstour kann man immernoch mal machen, wenn es in den Bergen wieder schlechter ist.

Also ab in die Knutschkugel...



und los zur kleinen Marslandschaft rund um den höchsten Berg von Teneriffa, den Teide (hier mal ganz klein im Hintergrund zu sehen):



Die Landschaft war wie schon beim ersten Mal atemberaubend. Es gibt schon tolle Farben in so einer kargen Landschaft und auch einige interessante Felsformationen. Die Roques de Garcia, auch einfach nur Los Roques genannt, gehören zweifelsohne zu den schönsten Kleckerburgen, die wir bisher gesehen haben.





Der Wanderweg war wie schon erwähnt rund 2 Stunden lang und schlängelte sich um die Los Roques am Fuße des Teide entlang. Hier mal ein paar Impressionen. Da wir sehr viele Fotos gemacht haben, fiel die Entscheidung heute besonders schwer.





Von den Los Roques hat man einen fantastischen Blick über die Llano de Ucana, die flache und größte Ebene der Teide-Ebene, die von schwarzer erkalteter Lava überzogen ist.









Bei unserer Wanderung haben wir manchmal das Gefühl gehabt, dass wir uns in einer Wüste befinden. Die Pflanzen ließen dies auch an einigen Stellen vermuten.





Viele Pflanzen und Tiere gab es jedoch nicht. Wir befinden uns hier immerhin auf über 2.100 Metern Höhe und das merkte man nicht nur an der unerbitterlichen Sonne. Auch der Wind wehte hier mächtig und wenn man im Schatten der Berge war, dann wurde es mächtig frisch. Ein einsamer Greifvogel hat hier noch seine Runden gedreht, ansonsten hatte die Landschaft wirklich eher was von einer Wüste.





















Und natürlich gab es auch wieder einen mystischen und schönen Sonnenuntergang. Diesmal sind wir auf dem Weg hinunter ans Meer gewesen und konnten unterwegs die Sonne in den Wolken verschwinden sehen, die sich unter uns gesammelt hatten.







Auch der Knipser mit seiner Kamera kam hier mal vor die Linse:



Wir wurden noch gefragt, was wir da eigentlich immer essen. Also gestern auf den Fotos konntet ihr sämtliche Tapas aus Fisch und anderen Meeresfrüchten sehen. Da waren zum einen die gebackenen Sardellen, die hier eine Spezialität sind. Zum anderen waren es fritierte kleine Tintenfische, auch nicht schlecht.

Heute haben wir uns für einen Fleisch-Tag entschieden und sind wieder in die erste Bar in El Médano gefahren. Hier haben uns beim ersten Mal schon die Tapas so hervorragend geschmeckt, dass wir da noch mehr probieren wollten. Heute also als Hauptgang zum einen ein mageres Rindfleisch in spanischer Blauschimmelkäsesauce und für mich gab es Rinderfilet auf dem heißen Stein gebraten mit Meersalz gewürzt. Ebenfalls extrem lecker. Als Nachtisch noch ein Caramel-Flan und einen Mojito.



Und es gab noch eine kleine Rückfrage hinsichtlich der Zeit, in der wir euch schreiben. Nun, es ist in der Tat so, dass wir am Laptop die Uhrzeit nicht verstellt hatten, weswegen es meist nach Mitternacht war. Aber auch so sind wir mit dem Vorsortieren der Fotos und dem Rotwein so beschäftigt, dass es etwas länger dauert, diesen Blog für euch zu schreiben. Aber es ist wirklich schön, den Tag auf diese Art Revue passieren zu lassen und die Fotos mit euch zu teilen.

Also stoßen wir noch kurz auf euch an, senden nochmal ganz viel Sonne zu euch und der Sebi kühlt seine Haut mit einer weiteren Schicht Bodylotion, bevor es dann auch gleich ab ins Bett geht. Mal sehen was der morgige Tag bringt.

Zu letzt noch ein Bild, was der Sebi gerade vom Mond über Teneriffa geknipst hat.. Hiermit heißt es dann für heute von uns - Gute Nacht.




Freitag, 31. Oktober 2014
Sommer, Strand und Sonnenschein
Heute morgen haben wir ausgeschlafen, nachdem der Tag gestern ja recht früh begann und auch recht lange ging. Man fühlte es auch in den Knochen, dass man 3 Tage Bewegung hinter sich hat. Um so passender der Plan uns heute an den Strand zu legen, die Sonne zu genießen und uns im Meer Abkühlung zu verschaffen. Also nach dem Frühstück die Strandsachen gepackt und vor zum Strand (bei uns vorm Haus ist übrigens der Nudisten-Strand). Dort angekommen, waren wir froh, dass wir unsere Körper auch textilfrei Sonnen können, weil dieser Strandabschnitt viel weniger überlaufen war, als die benachbarten Strände mit Schirm, Liege und Badehose.

An dieser Stelle wollen wir euch gern etwas Sonne und Wärme nach Deutschland schicken und hoffen, dass davon auch was bei euch ankommt... Wir denken an euch, während wir uns hier die Sonne auf den Pelz scheinen lassen.



Gute 3 Stunden haben wir Sonne getankt und den angenehmen Wind über unsere Körper wehen lassen, bis wir zurück sind, um uns mit einer Kleinigkeit zu stärken und weitere Pläne für den Nachmittag zu schmieden.



Da uns vom Süden Teneriffas nur noch der östliche Teil fehlte und der Reiseführer nicht sonderlich viel Gutes dazu vorschlug, mussten wir uns einfach selbst davon überzeugen.

Erstes Ziel ist Aricos geworden, über gewohnt schlängelige Straßen rauf und runter, durch Regen und Sonnenschein, haben wir uns dort die Beine vertreten und festgestellt, dass der Reiseführer recht hat. "Leicht ist es nicht, dieser Region Charme abzugewinnen. Alles scheint sich gegen sie verschworen zu haben: Dürr und bleich das Land, trostlos zersiedelte Ebenen, wilde Bautätigkeit und darüber steht die Luft vom Staub der Erde durchsetzt. Ausläufer des Passats, schieben ihre milchigen Schleierwolken vor die Sonne." Was uns weiter nach Poris trieb.

Dort angekommen, waren wir angenehm überrascht, da dort nicht nur schnöde Ferienunterkünfte und Behausungen Einheimischer standen, sonder auch gut gestaltete, schön verzierte und reich bepflanzte Kleinresidenzen von Familie Schmidt bis E. Schulz. Hier werden also einige deutsche Rentenalltage verlebt. Nicht der schlechteste Ort dafür.



Wir schlenderten also durch Poris und fühlten riesige Erfrischung. Wind! Und davon nicht zu knapp. Kein Wunder, dass wir im Einzugsgebiet eine Vielzahl von Windrädern nebst einem "kleinen" Solarpark gesehen haben.



Runter zur Strandpromenade mit schweifendem Blick auf das Meer...



... und den an der Küste gelegenen Häusern.



Einen letzten Blick auf die schaukelnden Boote werfend, haben wir beschlossen wieder nach El Médano zu fahren um dort zu essen. Also rein ins Auto, durch die Kreisverkehre auf die Autobahn und mit 120km/h schoss die Knutschkugel an allen vorbei. Runter von der Autobahn, durch die nächsten Kreisverkehre sich windend im Ort einen Parkplatz gefunden und in ein Lokal gesetzt, welches eine Terrasse zum Meer hat.

Tapas, Rotwein (mal wieder frisch aus dem Kühlschrank) und ein Blick aufs Meer. Entspannend wie der ganze Tag.



Nachdem die Sonne sich wieder verabschiedet hat, haben wir uns noch ein leckeres Eis gegönnt und sind zurück in unser Quartier gekehrt. Hier klingt der Abend mit einem zum Glück ungekühlten Rotwein aus.



Morgen wollen wir, wenn die Sonne wieder früh so schön scheint wie heute, erst an den Strand und danach in Richtung Los Gigantes, wo Bootsfahrten angeboten werden zu Delfinen und Walen.