Einmal Norden und zurück
Um 7:30 Uhr war die Nacht schon wieder vorbei. Die viele Bewegung an der frischen Luft lässt uns früh ins Bett gehen und somit auch wieder früh wach werden. Sicher trägt aber auch die Wärme dazu bei, dass wir nicht so richtig lange schlafen können.

Der Morgen versprach erneut viel Sonne und einen blauen Himmel. Gegen 9:30 Uhr waren wir, gestärkt von einem schönen Frühstück auf der Terrasse, wieder im Auto und auf dem Weg. Heute sollte es auf den Teide gehen, so dass wir die Kleidung im Zwiebelprinzip gewählt hatten. Morgens war es hier unten im Süden schon wieder richtig warm, aber bekanntlich kann es auf über 3.000 Metern auch ziemlich frisch werden.

Voller Vorfreude auf den Gipfel fuhren wir also wieder los. Zunächst ging es wieder Richtung Vilaflor. Es gibt nur eine handvoll Straßen auf Teneriffa, die auf den Gipfel oder zumindest in den Parque Nacional del Teide führen. Somit war es die gleiche Strecke wie gestern. Auch heute hat es das Wetter gut mit uns gemeint und schnell war die Grenze der kleinen Quellwolken überschritten:





Unser diesjähriges Auto hat uns bisher gute Dienste geleistet, auch in den zielich steilen und kurvigen Straßen Teneriffas. Heute ging es dann hinter Vilaflor weiter in Richtung Teide.



Die Region um den Teide war auch dieses Jahr wieder spektakulär. Die zerklüfteten Felsen und schwarzen Hügel sind einfach spektakulär.



Der Teide war dank des blauen Himmels gänzlich ohne Wolken, so dass wir uns richtig auf den Aufstieg auf diesen Gipfel gefreut haben. Aber da unsere Ausnahmegenehmigung für die Gipfel-Erklimmung erst in der Zeit von 13-15 Uhr gültig war, haben wir vorher am Fuße des Teide eine 2 Stündige Wanderung um die Los Roques geplant.



Diese durch Lava geformten Felsen tragen die verschiedensten Farben und befinden sich mitten im erkalteten Lava-Feld rund um den Teide.





Zum Glück waren einige der Felsen immer mal wieder hoch genug, um uns in der sengenden Hitze etwas Schatten zu spenden. Das fiese war, dass der teilweise stark wehende Wind zwischen den Felsen suggeriert hat, dass es eigentlich gar nicht so warm ist.



Aber man darf nicht vergessen, dass wir uns auf über 2.000 Metern befanden. Ohne viel verraten zu wollen: Wir drei haben uns alle einen ziemlichen Sonnenbrand zugezogen.

Aber weiter im Geschehen. Es ging teilweise steil hoch und runter, aber wir haben uns gut geschlagen. Der Ausblick auf die Berge hat die Kurzatmigkeit aufgrund unserer Unsportlichkeit und sicher auch aufgrund der Höhe entschädigt.



Es waren diesmal erstaunlich viele andere Wanderer auf diesem Weg unterwegs. Auch kamen uns eine Menge Menschen entgegen, die ganz offensichtlich nicht wussten, worauf sie sich da einlassen. Der Weg ist für Menschen mit Gebrechen nicht wirklich geeignet und somit staute es sich an einigen gefährlichen Stellen doch ganz schön.

Das Highlight dieses Wanderwegs ist ein Fels namens Roque de Garcia.



Hier haben wir eine größere Gruppe deutschsprachiger Menschen getroffen, die uns verraten haben, dass die Seilbahn auf den Teide heute wegen des starken Winds nicht geht und deshalb alle hier auf diesen Wanderwegen am Fuße des Teides unterwegs sind.

Wir konnten es gar nicht glauben. Der blaue Himmel ganz ohne Wolken hat unsere Wahrnehmung getrübt, wir haben den starken Wind gar nicht so richtig zur Kenntnis genommen.

Nach einer kleinen Stärkung in der Cafeteria am Parkplatz des Teide sind wir doch noch zur Talstation der Seilbahn gefahren und haben gefragt, was wir nun tun können. Wir hatten doch unsere Ausnahmegenehmigung für die Besteigung des Teide! Leider stellte sich heraus, dass auch wir Pech haben würden, am heutigen Tage ging keine Gondel auf den Gipfel des Teide.

Traurig ging es dann einfach weiter durch den Nationalpark des Teide.







In der Tat haben wir bei unserer weiteren Route über die Panorama-Straßen rund um den Teide dann immer mehr Wolken vom Norden her hochziehen sehen. Auch kühlte es hier über 2.000 Meter ab auf 16-17 Grad. Aber die hochziehenden Wolken haben ein paar schöne Bilder abgegeben.





Der Teide war zwar weiterhin von blauem Himmel umgeben, aber bei jedem Halt haben wir den starken Wind gespürt.







Die 50 km bis in den Norden nach La Laguna fährt man auf einer der schönsten Straßen Teneriffas. Wir haben immer mal wieder angehalten und die verschiedenen Ausblicke genossen.





Die lange Fahrt mit dem Auto nach der längeren Wanderung hat uns Müde gemacht. Wir haben in La Laguna spontan beschlossen, doch noch einmal eine Pause zu machen, durch den Ort zu schlendern und einen Kaffee zu trinken.

La Laguna hat eine schöne kleine Altstadt, die uns gut gefallen hat.







Den ersehnten Kaffee haben wir am Hauptplatz neben dem Kloster dann auch bekommen. Für Kris und Anne gab es Kuchen, Sebi hatte Lust auf einen Burger. Kaffee gab es aber für alle, das hat uns gut wach gemacht.



Im Anschluss hatten wir doch weiterhin Lust auf das Erkunden der Insel mit dem Auto. Es war ohnehin zu spät für einen Nachmittag am Strand und da wir ganz im Norden waren, sind wir spontan den Rest der Panorama-Route durch das Anaga Gebirge gefahren.

Das Anaga Gebirge ist ein dschungelartiger Wald mit vielen Lorbeer-Bäumen und teilweise regenwaldartigen dichten Wäldern.



Die Straße war genauso kurvenreich wie schon um den Teide herum. Doch diesmal war statt karger Lava-Wüste ein dichter Wald um uns herum. Die Sonne musste einem mystischen Nebel weichen. Die Straßen waren wie in einem bilderbuchartigen Märchenwald:





Wir haben einige Aussichtspunkte mitgenommen. Dies nicht nur wegen der Aussicht, sondern vor allem auch weil Anne's Magen die Serpentinen schwer verarbeiten konnte.

An einem Aussichtspunkt haben wir einen der vielen herrenlosen Streuner gesehen, der da ganz flink über die Felder huschte.



Er machte einen guten Eindruck, aber die häufige Anzahl an Straßenhunden gibt einem trotzdem zu denken.

Weiter ging es durch den geisterhaften Wald. Einer der höchsten Aussichtspunkte auf der Strecke sind wir dann auch angefahren. Aber aufgrund des Nebels hielt sich die Aussicht in Grenzen.





Die letzten 30 Kilometer ging es dann hauptsächlich bergab, wenn auch weiterhin auf Serpentinen. Unten angekommen, war es dann auch schon kurz nach 18 Uhr und die Sonne verschwand langsam hinter den Bergen.



Wir haben noch schnell den Strand Las Teresitas angeschaut. Dieser ist vor allem einzigartig, weil er im Vergleich zu den restlichen Stränden auf Teneriffa aus feinem Sahara Sand besteht.



Die Sonne verschwand noch weiter und wir haben die Autopista No TF-1 zurück in den Süden genommen.



Nach einem kurzen Einkauf hier vor Ort haben wir dann was zu Essen im Apartment gekocht und draussen auf der Terrasse ein Risotto mit überbackenem Schweinefilet genossen. Das Glas Rotwein macht uns schon ganz schön müde, so dass wir sicher bald ins Bett gehen.



Für morgen haben wir keine konkreten Pläne. Der Sonnenbrand glüht etwas aber wir haben uns jetzt schön eingecremt. Wir hoffen, dass morgen früh wieder alles gut ist und wir den Vormittag vielleicht am Strand geniessen können. So richtig lang waren wir noch nicht am Strand, das darf nicht zu kurz kommen.

Dann erstmal gute Nacht nach Deutschland. Wir hoffen, wir können etwas Sonne zu euch schicken.