Route #3
Die Nacht war feucht- und das jetzt nicht im erotischen Sinne. Wir haben mächtig geschwitzt und dann irgendwann alle Fenster und Türen aufgemacht, um Durchzug zu kreieren. Irgendwie haben wir dann bis 8:30 Uhr geschlafen und waren froh, dass wir nach einer kalten Dusche endlich einen Kaffee zum Wachwerden auf der Terrasse genießen konnten.

Das Wetter ließ heute keinen Strandtag vermuten, denn es war bewölkt. Aber da es trotzdem 28 Grad waren, haben wir uns ein paar leichte Sachen angezogen. Heute stand die Route #3 des Reiseführers auf dem Plan.

Die insgesamt gut 250 km hat die Knutschkugel aber gut gemeistert.



Nun von vorn. Zunächst ging es nach Los Cristianos und die touristischen Strände und Ortschaften um den Playa de las Ameréricas. So richtig schön war das nicht, viel Touri-Kram und die Strandpromenade hat einiges zu bieten an schlecht-angezogenen Ausländern, halb-nackten Omis und Opis die Boule spielen und auch sonst einiges an Outfits, die eigentlich keine sind. Aber immerhin ein paar Palmen und eine schöne Promenade.



Die Route #3 ging dann aber weg von diesen Stränden hinein in die Berge. Sehr kurvenreiche Serpentinen haben uns über Arona nach Vilaflor geleitet. Vilaflor war ein kleines verschlafenes Städtchen, umgeben von Weinbergen und nebeligen Wolken.



Weiter ging es die gewundenen Wege immer höher dem Teide entgegen. Auf einmal fuhren wir an einem Häufchen Elend vorbei, welches sich die Straße hochquälte. Da kurz darauf ein Mirador (Ausguck) kam, sind wir rangefahren und haben uns dem Elend angenommen. Es handelte sich um einen halb verhungerten und irgendwie verletzten Podenco. Die Podenco-Dame nahm unser Brot dankend an, hat sich aber in sicherer Entfernung von uns gehalten. Ich hoffe, mit dem Brot (Schinken hatten wir leider nicht bei) war ihr wenigstens etwas geholfen.



Weiter ging es nach diesem Zwischenstopp eine immer mysteriöser anmutende Straße. Wir näherten uns merkbar dem Parque Nacional del Teide, denn die Landschaft wurde karger und zerklüfteter. Vegetation war fast nicht mehr vorhanden und die schwarzen Klumpen ehemaliger Lavaströme säumten die Straße. Spontan war Wanderweg Nummer 13 unser Ziel. 5 Kilometer und 150 Höhenmeter (auf 2000 Metern) lagen nun vor uns.



Weg Nummer 13 führte uns mitten durch die alten Lavafelder des 1799 ausgebrochenen Pico Viejo. Während sich Anfangs zarte kleine Kiefern in den kargen Boden krallen, war später von Leben nicht mehr viel zu sehen. Es ähnelte eher einer dunklen Marslandschaft.



Das Wetter klarte merklich auf, ich denke einen Sonnenbrand werden wir morgen wohl spüren können. Doch immer wieder hingen dicke Wolkenfelder zwischen den Bergen.



Nachmittags klarte es dann deutlich auf. Wir konnten sogar einen Blick auf die Nachbarinsel La Gomera erhaschen.

Über Chio ging es weiter nach Guia de Isora, beides wenig beeindruckend. Da es mittlerweile schon 17 Uhr war und sich Hunger breit machte, haben wir die Route #3 abgekürzt und sind wieder runter ans Meer gefahren. Der Hafenort La Caleta wurde im Reiseführer angepriesen. Hier gab es zunächst einen schönen Sonnenuntergang und dann auch ordentlich Essen. Laue 25 Grad haben das Essen an der Promenade erträglich gestaltet.



Anschließend sind wir im Dunkeln zurück na La Tejita, dem Strand vor unserem Apartment, gefahren. Hier sind wir spontan noch einmal kurz nackt ins kühle Naß gesprungen. Die Klamotten im Auto und nur mit einem Handtuch bekleidet haben wir uns dann im Dunkeln in den Dünen verirrt und das Auto nicht gefunden. Es war schon etwas abenteuerlich und damit der perfekte Abschluss für diesen spannenden Tag. Irgendwann sind wir den Lichtern der Straße heimlich gefolgt und dann endlich erleichtert bei unserer Knutschkugel angekommen.

Nun sitzen wir noch auf der Couch, trinken den Rotwein von gestern aus und gleich geht es ins Bett. Morgen machen wir das letzte Viertel der Route #3 zu Ende.




pmathe am 29.Okt 14  |  Permalink
Goldener Oktober
Hallo Ihr Lieben,
eigentlich wollte ich auch ein schönes Bild anhängen, aber Felina war zu schnell, vielleicht morgen. Egon geht es gut, er hoppelt und springt gut über beide Ebenen.
Vielen Dank auch für die ausführlichen Berichte, die Bilder sind sehr schön. Sonne haben wir hier auch, nur die Temperaturen sind andere.
Euch noch schöne erholsame Tage mit Knutschkugel, Sonne, Strand und Meer.
Gruß, die Hasentante