Of mice and men
So, willkommen im Norden. Da sind wir nun und trauern dem warmen Süden hinterher. Aber nur kurz, hier ist es eigentlich auch ganz nett.

Heute früh schien im Süden wie jeden Morgen mal wieder die Sonne, aber es war weiterhin sehr windig. Dementsprechend war der Strand leergefegt.



Eigentlich wollten wir heute den Vormittag am Strand verbringen, bevor es in den düsteren und kalten Norden gehen sollte. Aber da Baden bei dem Wind erneut unmöglich war, haben wir das Apartment verlassen und sind kurzerhand über die Panoramaroute #2 zu unserem Domizil der nächsten 7 Tage gefahren.

Die Route #2 führt über das Teno-Gebirge an Masca vorbei, weiter über diverse Serpentinen nach Garachico und Icod. Wohlwissend was mich auf den steilen und kurvigen Straßen erwartet, habe ich gleich erstmal eine Tablette genommen. Aber Sebi ist hier ein hervorragender Autofahrer geworden, so dass ich zumindest keine Angst mehr als Beifahrerin haben muss.

Zunächst führte uns die Route nach Santiago del Teide. In diesem kleinen Örtchen am Fuße des Teno-Gebirges gab es eigentllich nicht viel zu sehen. Eine nette kleine Kirche haben die Leute sich gebaut.



Unser Proviant haben wir dann erstmal mit zwei freudigen Gesellen geteilt, die sich sehr über den Apfel gefreut haben.



Dann ging es wieder die steile Straße hoch über das Teno-Massiv nach Masca. Dort waren wir in der letzten Woche bereits mehrfach, wie ihr ja schon lesen konntet. Somit war hier schon Routine drin und das Herzklopfen blieb diesmal glücklicherweise aus. Aber beeindruckend war es dennoch.







Da es in Masca diesmal relativ voll war mit Touristen und wir auf die Schnelle keinen Parkplatz gefunden haben, sind wir weiter die TF-82 entlang nach Garachico. Zwischendurch gab es einen schönen Cappuccino auf einer Terrasse mit Blick auf die Schluchten und das Teno-Massiv.



Während wir da also ganz verträumt den Blick schweifen lassen haben....



flossen dunkle Wolken über das Gebirge...



also schnell weiter an die Küste, denn wie ihr sehen könnt schien das Wetter dort besser zu sein.



Der Reiseführer hat Garachico als ein schönes Hafenstädtchen empfohlen und er sollte Recht behalten. Garachico wurde 1706 von Lavamassen überrollt und fast vollständig zerstört. Doch die Einwohner haben das Örtchen auf der noch nicht ganz erkalteten Lava einfach wieder aufgebaut und die Mischung ist gut und spannend gelungen. So haben sich zum Beispiel natürliche kleine Schwimmbecken gebildet, die heute aber aufgrund des starken Windes gesperrt waren.





Wir haben beschlossen, einen kleinen Spaziergang durch Garachico zu machen. Kleine Gassen mit den teilweise nicht zerstörten alten Häusern lassen den Ort wie ein kleines Museum erscheinen. Auch einige Statuen und kunstvolle Elemente an den Häusern haben positiv zum Ambiente beigetragen. Hier mal ein paar Eindrücke.









Als es langsam anfing zu nieseln haben wir uns noch eine Kirche angesehen, die Iglesia de Santa Ana aus 1520.





Auf der Suche nach einem Restaurant liefen wir an einem lustigen Gesellen vorbei, der offensichtlich aus einer Bar gestolpert kam:



Auch wir haben am Hafen ein kleines Lokal gefunden mit kanarischen Tapas. Hier zu sehen (oder halb zu sehen, da ich erst geknipst hab, als wir schon mitten beim Essen waren): kanarischer Ziegenkäse, überbackene Miesmuscheln und die typischen kleinen Kanarischen Kartoffeln mit grüner und roter Mojo-Sauce:



Beim Blick über die natürlichen Wasserbecken wurde schnell klar, dass die Wolken ihren Weg an die Küsten gefunden hatten.



Somit ging es vorbei an einer letzen interessanten Statue



und zurück ins Auto.

Die Route führte uns dann als nächstes nach Icod de los Vinos. Da das Wetter aber immer schlechter wurde haben wir beschlossen, diesen Ort, der auf den ersten Blick ganz hübsch erschien, noch einmal bei besserem Wetter zu besuchen. Hier steht der oft geknipste größte Drachenbaum der Welt. Mal sehen ob er ein Foto wert sein wird.

Weiter ging es auf der Autobahn dann zu unserer neuen Unterkunft in La Orotave bei Puerto de la Cruz. Hier wohnen wir in einem neuen und wunderschönen Holzhaus von Bernard und Cristina auf einer Avocado Plantage. Es ist sehr ruhig und abgeschieden, die kleine Privatstrasse hat nicht einmal einen wirklichen Namen, so dass wir uns per SMS über den Weg erkundigen mussten. Endlich angekommen wurden wir mit Ruhe und angenehmer Luft auf einer sehr großen Avocado Plantage belohnt. Unsere Unterkunft hier ist super. Das Haus wurde erst in diesem Sommer errichtet und wir sind erst die 4. Gäste. Hier läßt es sich durchaus aushalten.





Da sich das Wetter weiterhin nicht gebessert hat (wie gesagt, willkommen im Norden), haben wir beschlossen, erstmal in Ruhe hier anzukommen und auszupacken. Der Blick in die Berge ließ nämlich erstmal keine Besserung erhoffen.



Während wir dann hier auf der Couch den Tag Revue passieren ließen, sah ich aus dem Augenwinkel etwas huschen. Wie Ronja schon treffend festgestellt hat, mögen Schaben die Wärme. Da es hier weniger Wärme gibt war also schnell klar, dass es diesmal ein anderer Mitbewohner sein musste. Schnell wurde klar, mit wem wir es hier zu tun hatten. Vielleicht könnt ihr es auf dem Foto erkennen?



Mit einer Rampe aus Büchern und Küchenrolle hat es der kleine Eindringling dann aber geschafft, unser Haus zu verlassen. Mal sehen, ob er/sie einen anderen Weg rein kennt...

In der Zwischenzeit ist es dann etwas klarer geworden, aber einen schönen Sonnenuntergang können wir leider nicht präsentieren. Aber dafür nochmal ein schönes Bild von 'La Luna':



Dann mal sehen ob die Zeit hier im Norden auch so schön wird, wie sie es im Süden bereits war. Stay tuned.




pmathe am 04.Nov 14  |  Permalink
Tolle Fotos
Hallo,
da sind wir immer noch. Wir hatten uns nun 'lange' nicht gemeldet, und dann eben die letzten Tage passieren lassen. Es sind tolle Bilder dabei, da braucht ihr viel Geduld beim Hochladen. Aber, es lohnt sich!
Beim Lesen eures blogs erinnern wir uns auch daran, diese Orte gesehen zu haben, wie eben Masca. Unser Teneriffa Kaktus (der jetzt schon in den ewigen Jagdgründen ist) war von dort mitgebracht.
Wir waren ja 'damals' meist im Norden, und uns hat es dort besser gefallen als im Süden. Die Landschaft ist spannender. Aber das Wetter muss eben auch mitspielen. Nun wird es auch Zeit (für euch), an die Weingegenden zu denken!

Wir drücken euch die Daumen, dass es mit dem Wetter wieder besser wird. Sogar hier ist es sehr ordentlich bei ca 18 Grad.

Gruß, die Eltern